Die irische Billigairline Ryanair hat vor dem Gerichtshof der EU eine wahre Klagewelle gegen staatliche Coronahilfen für Fluglinien gestartet. Zu den Verfahren gehören auch die Unterstützungen für die deutsche Condor und Lufthansa, sowie ein Kredit für die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines, wie Ryanair gegenüber der „Wirtschaftswoche“ erklärte.
British Airlines (BA), Ryanair und Easyjet fürchten den Verlust Tausender Jobs und den Todesstoß für den Tourismus. Wer nach Großbritannien einreist, muss 14 Tage in Quarantäne. Wer gegen die Regel verstößt, dem droht ein Bußgeld von umgerechnet 1125 Euro. Die Airlines haben Klage gegen die britische Regierung eingereicht.
Die Maßnahme werde „verheerende Auswirkungen auf den britischen Tourismus und die weitere Wirtschaft haben und Tausende Arbeitsplätze vernichten“, hieß es in einer Mitteilung der Airlines. Die britische Regierung hatte vergangenen Monat angeordnet, dass sich Flugpassagiere aus dem Ausland ab dem 8. Juni für 14 Tage in Quarantäne begeben müssen. Die Regelung soll mindestens drei Wochen lang gelten und frühestens Ende Juni überprüft werden. Wer gegen die Regel verstößt, dem droht ein Bußgeld von umgerechnet 1125 Euro. „Britische Airlines klagen gegen Regierung wegen Quarantäne“ weiterlesen
Einst von Niki Lauda gegründet ist, neben vielen anderen Airlines, auch Laudamotion Opfer der Corona-Krise geworden. Doch auch sonst ist Flaute in Schwechat, am Flughafen in Wien. Mit dem Werbe-Spruch: „Viel Sand für wenig Schotter“ wirbt Laudamotion, zuletzt österreichische Tochtergesellschaft von Ryanair, immer noch auf großen Plakaten auf dem Weg zum Flughafen in Wien für günstige Flüge zu Feriendestinationen.
Innerhalb von acht Wochen hat sich alles geändert. Nach dem Ende der Krise wird die Branche eine andere sein. Der Großteil der Airlines rechnet inzwischen nicht damit, dass es vor 2022 zu einer Normalisierung der Nachfrage kommt. Die Luftfahrt erlebt durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie die größte Krise ihrer Geschichte. Inzwischen ist auch klar: Es handelt sich nicht um eine kurze, schwierige Phase, sondern um eine Zäsur.
Das Wintersportdorf in Tirol war bekannt für seine Partys. Dann wurde es zur Drehscheibe des Corona-Virus – aus Skrupellosigkeit und Gier. Ein Reporterteam hat den Fall rekonstruiert.
Aus: Der Spiegel am 27.03.2020
„Home of Wahnsinn“
Von Jürgen Dahlkamp, Hauke Goos, Roman Höfner, Felix Hutt, Gunther Latsch, Timo Lehmann, Walter Mayr, Max Polonyi und Jonathan Stock.
Ischgl in Tirol ist ein Bergdorf im Paznauntal auf 1377 Meter Höhe. Es gibt hier eine Pfarrkirche und eine Totenkapelle, rund 1600 Einwohner und 11.800 Gästebetten, 239 Kilometer Skipisten, 1000 Schneekanonen, 45 Liftanlagen. Es gibt die Disco „Kuhstall“ und die Après-Ski-Bar „Kitzloch“. In Ischgl kann man Ski fahren und bei Jägermeister-Red Bull die Nacht durchfeiern. Ischgl ist eine Marke wie Ibiza, Sylt oder das Oktoberfest. Millionen Touristen treffen sich hier jedes Jahr. Sie kommen aus Dublin, Reykjavík, Kopenhagen und Helsinki, aus Bayern, Hamburg und Neuss. Die Tourismusindustrie im Tal setzt im Jahr 250 Millionen Euro um.„Das Ischgl-Protokoll – Ein Partyort infiziert halb Europa“ weiterlesen
Laut dem „Low Cost Monitor 2/2019“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist im Sommer 2019 das Wachstum der Low Cost Angebote in Deutschland zum Stillstand gekommen. Neben innerdeutschen Flügen ist besonders das Flugangebot nach Spanien und Großbritannien zurückgegangen.„Stillstand: Wachstum der Lowcost Angebote in Deutschland“ weiterlesen
Seit Juni 2019 liegt das Flugbewegungsaufkommen in Deutschland unter den Werten von 2018. Für diesen September bedeutet das bei 91.000 Starts ab Deutschland ein Minus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Lufthansa, Ryanair, Easyjet und Condor reduzieren dabei ihr Angebot. Bereits Anfang 2019 gingen die Wachstumsraten der Flugbewegungen in Deutschland rapide zurück und erreichten ab April ihren Nullpunkt. Der DLR Global Aviation Monitor 3/2019 verzeichnet zudem europaweit einen Stillstand.
Wegen des Flugverbots für Boeings Mittelstreckenjet 737 MAX stehen beim irischen Billigflieger hunderte Stellen auf der Kippe. Das Unternehmen benötige rund 1 500 weniger Piloten und Flugbegleiter als eigentlich geplant, sagte Michael O’Leary der Belegschaft per Video-Botschaft. „Bei Ryanair wackeln hunderte von Stellen“ weiterlesen
Frankreich plant ab dem kommenden Jahr eine Öko-Steuer auf Flugtickets. Sehr zum Leidwesen der Fluggesellschaften. Die Abgabe solle 1,50 bis 18 Euro pro Ticket betragen – je nach Klasse und Flugziel, wie Verkehrsministerin Elisabeth Borne am 9. Juli in Paris mitteilte. Betroffen seien alle Flüge, die in Frankreich starten. Von der Abgabe verspricht sich das Land ab 2020 Einnahmen von rund 180 Millionen Euro.„Frankreich plant ab 2020 eine Öko-Steuer auf Flugtickets“ weiterlesen
Lufthansa greift bei Eurowings durch und will die Tochter profitabler machen. „Das könnte ein Fehler sein: Eurowings muss endlich selbstständig werden“ schreibt das Handelsblatt am 25. Juni 2019. „Wir haben Eurowings zu viel in zu kurzer Zeit zugemutet“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Rande des Investorentages am 24. Juni. Er habe erkannt, dass Eurowings eine andere Strategie benötigt.