Im zweiten Quartal 2023 konnte Lufthansa ein Rekordergebnis einfahren. 2023 dürfte eines der erfolgreichsten der Konzerngeschichte werden, so die deutsche Airline. Sie hat ihre Gewinne im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Für den deutlichen Anstieg sorgten eine gestiegene Nachfrage und höhere Ticketpreise.
Die Lufthansa steuert im zweiten Quartal auf eines der drei lukrativsten Jahre ihrer Geschichte zu. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll 2023 mindestens 2,6 Milliarden Euro betragen, teilte das Unternehmen am 3. August 2023 mit.
Im vergangenen Jahr hatte die Lufthansa im Tagesgeschäft rund 1,5 Milliarden Euro verdient und für 2023 bisher lediglich einen deutlichen Anstieg in Aussicht gestellt. In seinem bisher besten Jahr 2017 hatte der Konzern einen bereinigten operativen Gewinn von knapp 3 Milliarden Euro erzielt.
Wegen der Engpässe im europäischen Luftverkehr soll das Flugangebot in diesem Jahr allerdings nur etwa 85 Prozent des Niveaus aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 erreichen. Bisher hatte Vorstandschef Carsten Spohr 85 bis 90 Prozent angepeilt.
Bereinigter operativer Gewinn so hoch wie nie in einem zweiten Quartal.
Im zweiten Quartal steigerte die Airline ihren Umsatz dank mehr Passagieren und höherer Ticketpreise im Jahresvergleich um 17 Prozent auf knapp 9,4 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn verdreifachte sich nahezu auf knapp 1,1 Milliarden Euro und lag damit so hoch wie nie in einem zweiten Quartal. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 881 Millionen Euro und damit dreieinhalbmal so viel wie ein Jahr zuvor.
Der Airbus A380 erlebt ein Comeback und Piloten kommen mehr Gehalt
Spätestens seit der Coronakrise ließen viele Airlines den Airbus A380 wegen zu wenig Buchungen am Boden. Nun erleben die Jumbos aber ein Comeback, auch bei der Lufthansa.
Und: Lufthansa bietet deutlich mehr Gehalt. Je nach Position 25, 33 oder 50 Prozent mehr Gehalt bietet die Lufthansa ihren Piloten an. Das soll Teil eines mit der Vereinigung Cockpit (VC) ausgehandelten Tarifpakets sein. In den nächsten drei Jahren sollten die Grundvergütungen bei einem Abschluss in drei Stufen um mindestens 18 Prozent steigen, wie aus einem Reuters vorliegenden Schreiben des Arbeitgebers an die Beschäftigten hervorgeht.
Einschließlich der bereits im vergangenen Jahr zugesagten Pauschalen und der Inflationsausgleichsprämie würde sich für Kapitäne ein Anstieg um mindestens 25 Prozent, für Co-Piloten von 33 bis über 50 Prozent ergeben.
Lufthansa will mit Angebot Streik abwenden
Die Lufthansa wirbt in dem Schreiben an die Piloten um Zustimmung der rund 5.200 Cockpit-Beschäftigten bei der Hauptmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo, um einen Streik in der Hauptreisezeit abzuwenden. Die Beschäftigten können ab sofort bis 10. August abstimmen.
Quellen: reuters, dpa, Lufthansa