Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat den von Lufthansa  angekündigten Abbau von 4.000 Stellen bis 2030 deutlich kritisiert. Die Beschäftigten hätten dem Unternehmen nach der Coronapandemie wieder Stabilität gegeben und dürften nun nicht die Leidtragenden des Sparkurses werden, sagte ver.di Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. „Einen Kahlschlag am Lufthansa-Boden zulasten der Beschäftigten nehmen wir nicht hin.“ Hierfür wolle man die anstehende Tarifrunde nutzen.

Bei der zum Jahreswechsel beginnenden Tarifrunde für die rund 20.000 Bodenbeschäftigten der Lufthansa  will die Gewerkschaft über eine Absicherung der Arbeitsplätze verhandeln. Ziel sei es, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern. Als mögliches Instrument nannte ver.di die Wiedereinführung von Altersteilzeit.

Kritik an deutscher und europäischer Luftverkehrspolitik

Ver.di übte zudem Kritik an der deutschen und europäischen Luftverkehrspolitik. Immer höhere Umweltstandards sowie eine steigende Steuer- und Abgabenlast gingen ausschließlich zulasten europäischer Airlines und gefährdeten damit die Existenzgrundlage der Lufthansa, so ver.di. Die Bundesregierung müsse gegensteuern, um Arbeitsplätze im Luftverkehr zu sichern.

Lufthansa hatte angekündigt, 20 Prozent der Jobs außehalb des direkten Flugbetriebs zu streichen. Der Konzern begründete den Schritt mit Digitalisierung, Automatisierung und effizienteren Prozessen. Vorstandschef Carsten Spohr hatte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber der Belegschaft in der vergangenen Woche darauf hingewiesen,  dass hohe Personalkosten ein wesentlicher Grund für den Sparkurs seien. jwm

Quellen: Lufthansa, ver.di, Zeit online