
Er hat wieder begonnen, der Sommer voller Musik im Rheingau. Die malerische Landschaft und Weinregion, die sich am rechten Rheinufer erstreckt, von Wiesbaden bis zur Stadt Rüdesheim am Rhein ist wieder Kulisse für das Rheingau Musik Festival, das 1988 von Michael Herrmann, dem Intendanten des Festivals, ins Leben gerufen wurde. Vom 21. Juni bis 6. September 2025 wird es 154 Konzerte an 27 Spielstätten in Wiesbaden und im Rheingau geben.
Das Eröffnungskonzert II fand im Kurhaus in Wiesbaden im prachtvollen Friedrich von Thiersch-Saal statt. „Une barque sur l´océan fis-Moll aus Miroirs M. 43“ von Maurice Ravel (1875-1937) und sein Konzert für Klavier und Orchester G-Dur M.83 bildeten den ersten Teil des Eröffnungskonzerts.

Beatrice Rana, die Pianistin aus Lecce in Apulien, die bereits mit 18 Jahren internationales Aufsehen erregte, als sie 2011 den ersten Preis und alle Sonderpreise bei der Montreal International Musical Competition gewann, begeisterte auch das Wiesbadener Publikum an diesem Abend – eine Augenweide in langer gelber Robe und ein Hörgenuss. Sie kam direkt aus Rom angereist, wo sie am Vorabend im Vatikan gemeinsam mit dem russischen Pianisten Aleksandr Malofeev und dem unkrainischen Cellisten Aleksey Shadrin in Anwesenheit von Papst Leo XIV ein Konzert gab.
Die Cäcilienmesse – ein Kunstwerk das eine meditative Atmosphäre schafft
Im zweiten Teil des Eröffnungskonzertes entführte die Cäcilienmesse von Charles Gounod (1818-1893) das Publikum in andere Sphären. Das Werk mit seiner musikalischen Schönheit verbindet Elemente der klassischen Kirchenmusik mit gefühlvollen Melodien. Die Messe ist ein Kunstwerk, das Emotionen anspricht und eine meditative Atmosphäre schafft.
Dem hr-Sinfonie-Orchester unter der Leitung von Alain Altinoglu, dem MDR-Rundfunk-Chor unter der künstlerischen Leitung von Risto Joost, der Sopranistin Anette Fritsch, dem ukrainischen Tenor Bogdan Volkov und dem französischen Bariton Alexandre Duhamel ist es gelungen, diesen besonderen Zauber auf die Bühne des Wiesbadener Kurhauses zu bringen. Es herrschte eine fast andächtige Stimmung.
Anette Fritsch zählt zu den führenden lyrischen Sopranistinnen ihrer Generation. Sie ist an renommierten Opernhäusern wie dem Teatro Real in Madrid, der Bayerischen Staatsoper, der Bastille in Paris, der Mailänder Scala, dem Theater an der Wien, den Salzburger Festspielen und vielen anderen zu Gast. Der ukrainische Tenor Bogdan Volkov, einer der gefragtesten lyrische Tenöre seiner Generation, der regelmäßig an führenden internationalen Opernhäusern gastiert und der französische Bariton Alexandre Duhamel, einer der gefragtesten Sänger begeistert mit seiner markanten Stimme und seiner imposanten Erscheinung auf der Opernbühne als auch im Konzertsaal.
Das Publikum honorierte die künstlerischen Darbietungen des Eröffnungskonzerts II mit Standing Ovations und Begeisterungsrufen.
Johanna Wenninger-Muhr
Das Rheingau Musik Festival mit Video: