Dem europäischen Flugzeughersteller Airbus könnte ein wichtiger Schritt im ökologischen Wettbewerb mit Boeing und Co gelungen sein: Airbus lässt zum ersten Mal ein Flugzeug ganz ohne klassisches Kerosin fliegen: mit SAF (Sustainable Aviation Fuel).
Airbus arbeitet bei dem Vorhaben mit dem Technologiekonzern Safran, dem Flugzeughersteller Dassault Aviation, Frankreichs Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt Onera und dem französischen Verkehrsministerium zusammen. Ergebnisse von Flug- und Bodentests mit vollständigem Biosprit erwartet Airbus für das kommende Jahr.
Schon lange experimentieren Fluggesellschaften mit dem Biosprit SAF, meist aber als Gemisch. Im Mai flog Air France mit einem Gemisch aus klassischem Kerosin und Kerosinersatz aus altem Speiseöl über den Atlantik. Die Maschine des Typs Airbus A-350 war vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle in Richtung Montréal/Kanada .
Frankreich hat sich zum Ziel gesetzt, den SAF-Anteil am Gesamtverbrauch der Flugzeugtreibstoffe auf ein Prozent zu erhöhen. Bis 2025 soll dieser Anteil auf zwei Prozent steigen, 2030 sollen es fünf Prozent sein. Vor einigen Jahren hatte bereits die australische Fluglinie Qantas ein ähnliches Pilotprojekt begonnen. Sie ließ einen Boeing-Dreamliner mit Kerosinersatz aus Pflanzensamen fliegen.
Umweltschutzorganisationen hatten solche Flüge in der Vergangenheit immer wieder als PR-Gags kritisiert, weil nur ein kleiner Teil des klassischen Kerosins durch alternative Treibstoffe ersetzt wurde. Airbus setzte allerdings eigenen Angaben zufolge erstmals 100 Prozent SAF ein.