Die Luftfahrt trauert um Lufthansa Legende Jürgen Raps

Die Luftfahrt trauert um eine ihrer größten Legenden: Jürgen Raps verstarb unerwartet am 6. Dezember 2025 im Alter von 74 Jahren/Foto: Lufthansa

Der frühere Chefpilot der Deutschen Lufthansa AG  war nicht nur ein heraus-ragender Flugkapitän – er war ein Gesicht der Branche. Er war eine Stimme, der man vertraute. Er stand für Sicherheit, Menschlichkeit und Professionalität über den Wolken und am Boden.

Er galt als einer der prägendsten Piloten der jüngeren Luftfahrt-Geschichte: Jetzt ist Jürgen Raps gestorben.

Mit Jürgen Raps verliere Lufthansa einen ihrer prägendsten Piloten. Die Öffentlichkeit kenne den Piloten aus zahlreichen Medienauftritten und Interviews.  Auch in seinem Ruhestand sei  der Gesprächsfaden zu ihm nie abgerissen, so Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty. Er habe in seiner Karriere „Tausende Flugstunden“ geleistet und mit seinem umfassenden Wissen, seiner Erfahrung und seinem Engagement in Ausbildung und Management die Lufthansa über Jahrzehnte geprägt.  Sein Tod hinterlasse eine spürbare und sehr schmerzliche Lücke in der deutschen Luftfahrt.

Jürgen Raps: Luftfahrt schon in der Kindheit ein Thema

Die Liebe zum Fliegen lernte Jürgen Raps bereits im Alter von fünf Jahren kennen: Nach einem Rundflug mit seinem Vater in einer einmotorigen Propellermaschine stand der Berufswunsch Pilot fest. Bereits mit 13 Jahren trat er der Luftsportgemeinschaft Bayreuth bei und begann, das Segelfliegen zu lernen.

Die berufliche Laufbahn des Bayreuthers Jürgen Raps begann im Jahr 1970 an der Verkehrsfliegerschule in Bremen. 20 Jahre später übernahm er die Leitung der Schule und begleitete so zahlreiche Piloten beim Start in ihre Karriere.1996 stieg Raps zum Chefpiloten und Flugbetriebsleiter der Lufthansa auf. Als einer der ersten Piloten weltweit erhielt er 2007 die Lizenz zum Fliegen des Airbus A380, des größten Passagierflugzeugs der Welt.

Der Bayreuther, Jahrgang 1951, war Lufthansa Chefpilot, Passage-Vorstand, Hochschullehrer, hat Fliegerkarrieren beim Kranich geprägt.

Als einer der ersten Verkehrspiloten weltweit erhielt er die A380-Lizenz. Am 19. März 2007 steuerte Raps den ersten Lufthansa-A380-Linienflug in die USA.

Ein anderer besonderer Flug in der Karriere des Piloten: Raps wird am 10. August 1989 für den ersten deutsch-deutschen Linienflug eingeteilt, Lufthansa 6010 fliegt vom Frankfurt nach Leipzig. Das Routing führt über Prag – auch im Zeichen der Entspannung zwischen Ost und West durften Passagierflüge die innerdeutsche Grenze nicht überfliegen.

2011 beendete Jürgen Raps, „J.R.“ wie er  unter Lufthansa Piloten auch genannt wurde, seine Kapitänskarriere auf einem letzten A380-Umlauf nach San Francisco.

Sein Fachwissen gab der Pilot ab 2012 als Honorarprofessor der Hochschule Bremen an die nächste Fliegergeneration weiter. Raps trieb zudem im Verband aireg den Einsatz regenerativer Flugtreibstoffe in der Verkehrsluftfahrt voran. jwm

Quellen: Lufthansa, aero.de

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