Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen ist ein wichtiger Schlüssel für die Weiterentwicklung der Luftfahrt. Es erfordert ehrgeizige Forschung und Lösungen, die weit über die kontinuierliche Verbesserung der derzeitigen Flugzeugtechnologien hinausgehen. Am 20. Januar 2020 startete Bauhaus Luftfahrt e. V. mit seinen Partnern aus der Luftfahrtforschung und der Industrie in Brüssel offiziell das Projekt IMOTHEP, eine Forschungsinitiative zum Hybrid-Elektroantrieb, die von der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizon 2020 gefördert wird.
Unter der Leitung des französischen Luft- und Raumfahrtforschungslabors ONERA beteiligt sich ein Konsortium von dreiunddreißig Akteuren aus der Luftfahrtindustrie und der Forschung an einem Forschungsprojekt über den hybriden Elektroantrieb für die kommerzielle Luftfahrt, eine Technologie, die einen vollkommen neuen Design-Bereich für Flugzeuge eröffnet und ein revolutionärer Schritt zur Verbesserung ihrer Effizienz sein könnte. IMOTHEP („Investigation and Maturation of Technologies for Hybrid Electric Propulsion“), ist eine auf vier Jahre angelegte Forschungs- und Innovationsaktion, die Fördergelder von 10,4 Mio € von der Europäischen Kommission im Rahmen des Horizont-2020-Rahmenprogramms erhält. Es will eine eingehende Untersuchung elektrischer Technologien für Hybrid-Elektroflugzeuge in Verbindung mit der Entwicklung fortschrittlicher Flugzeugkonfigurationen und innovativer Antriebsarchitekturen durchführen und dabei Synergien zwischen Antrieb und Zelle nutzen.
Der zentrale Schwerpunkt von IMOTHEP ist die Analyse von Technologien für den elektrischen Hybridantrieb. Die Bewältigung der Herausforderung des Klimawandels erfordert die Erforschung der Technologie für Verkehrsflugzeuge, die den Großteil der derzeitigen Emissionen ausmachen. Endziel des Projekts ist es, einen wichtigen Schritt bei der Bewertung des Potenzials des Hybrid-Elektroantriebs zur Verringerung der Emissionen der kommerziellen Luftfahrt zu erreichen und die Technologie-Roadmap für seine Entwicklung zu erstellen.
Das IMOTHEP-Konsortium vereint die großen europäischen Flugzeughersteller (Airbus und Leonardo), die führenden Triebwerkshersteller (Safran, GE Avio, MTU, ITP und GKN), die europäischen Luftfahrtforschungsorganisationen von EREA (ONERA, CIRA, DLR, AIT, ILOT, INCAS und NLR) sowie die Hochschulorganisationen (Université de Lorraine), ISAE/Sup’Aéro, Strathclyde University, TU Braunschweig, Politecnico di Bari, Chalmers University und University of Nottingham), ein Think Tank (Bauhaus Luftfahrt), eine zwischenstaatliche Organisation (Eurocontrol) und ein Beratungsunternehmen für Innovationsmanagement (L’Up). IMOTHEP wird auch von der EASA als dritte Partei unterstützt. Darüber hinaus entwickelt IMOTHEP die internationale Zusammenarbeit mit Russland, mit der Beteiligung von fünf führenden Forschungsorganisationen (CIAM, GosNIIAS, MAI, NRC, TsAGI), sowie mit Kanada (NRC-CNRC).
Quelle: Bauhaus Luftfahrt