Boeing: Gier und Größenwahn

Unglaubliche Erkenntnisse/Foto: stern.de

Dem Spiegelartikel ist nichts hinzuzufügen, er macht einfach nur sprachlos…..

https://www.spiegel.de/plus/lion-air-flug-610-und-ethiopian-airlines-flug-302-die-katastrophe-a-00000000-0002-0001-0000-000165218695

Ein Leserbrief der an den Spiegel ging und hier auf Visionsblog.info schon mal zu lesen ist:

Leserzuschrift zum Spiegel Nr. 32 vom 03-08-2019, S 10 ff.

Zu Ihrem wichtigen Artikel nachfolgende Ergänzung:

Warum hatten die Piloten der B 737 max 8 keine Chance?
1. Ihnen fehlte offensichtlich „System Awareness“, also die Systemübersicht, die Kenntnis der Subsysteme der 1. und 2. Ebene ihres Flugzeugs. Das Trainingsmaterial zum Erwerb des Type Ratings (Musterberechtigung), das die Flugzeughersteller veröffentlichen, wird immer magerer und erlaubt kaum einen Einblick in die Technik ‚hinter den Kulissen‘. Das führt zu sog. „Push Button Operatoren“, Knöpfchendrücker, die hilflos sind, wenn das Flugzeug etwas anderes tut, als erwartet wurde.

2. Piloten ohne Subsystemkenntnisse können nur Checklisten abarbeiten, Ihnen fehlt die Flexibilität (Kreativität?), über die Standardverfahren hinaus Problemlösungsstrategien zu entwickeln. Auch sollten sie noch manuell fliegen können. Die von den Ökonomen auf Sparsamkeit getrimmten Flugschulen und Trainigseinrichtungen fördern kaum Systemkenntnis als wichtiges Ausbildungsziel.

3. Man glaubte, mit zunehmender Automatisierung der Flugzeuge den Ausbildungs- und Trainingsaufwand für Piloten reduzieren zu können, eine falsche, eine fatale Entscheidung. Für den Normalbetrieb mag diese Annahme noch eine gewisse Berechtigung haben, da der Datenanfall an der Mensch-Maschine-Schnittstelle noch gut beherrschbar ist. Im Störfall hingegen wird schnell die Datenmenge so groß, dass sie nur von qualifizierten erfahrenen Piloten bewältigt werden kann. Bisweilen reicht unsere mentaler maximaler Informationsverarbeitung von 16 bit/s nicht mehr aus, dann ist der Crash programmiert. Schon in den frühen 80ern bewies Lisanne Bainbridge, dass der Trainingsaufwand mit zunehmender Automatisierung größer statt kleiner wird.

4. Es wird nie fehlerfreie Technik geben, auch Computer stürzen ab! Wir benötigen mehr denn je als „last line of defence“ flexible hochqualifizierte Piloten, und die gibt es nicht zum Spartarif!. Autonomes Fliegen ist keine Alternative.
Prof. Dr. Gerhard Faber, Mörlenbach

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