Lufthansa arbeitet angeblich an radikaler Konzern-Reform

Konzernreform in der Lufthansa Group/Foto Lufthansa

Am 29. September hatte der Lufthansa Konzernvorstand seine Strategie bekräftigt, die kleineren Flugzeuge und somit auch die Pilotenjobs in Flugbetriebe mit deutlich geringeren Lohnkosten zu verlagern.

Die Piloten der Kernmarke Lufthansa und Lufthansa Cargo haben  kürzlich in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit, mit rund 90 Prozent, für Streik gestimmt. Einen Zeitpunkt für den Streik hat die Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit (VC)“ allerdings nicht mitgeteilt. In dem Konflikt geht es um die Betriebspensionen der rund 4800 Pilotinnen und Piloten der Kernmarke Lufthansa.

Der Chef der Lufthansa Kerngesellschaft Jens Ritter hatte zuletzt erklärt, es gebe schlichtweg keine Mittel, um die „ohnehin schon sehr gute“ betriebliche Altersvorsorge aufzustocken.

.Auch mit der Gewerkschaft Ver.di droht ein Konflikt. Nach der Ankündigung, dass 4000 Stellen in der Verwaltung wegfallen, teilte die Gewerkschaft mit, einen „Kahlschlag“ nicht hinzunehmen. Die nächste Tarifrunde für das Bodenpersonal beginnt zum Jahreswechsel. Lufthansa Personalvorstand  Michael Niggemann erklärte in einer internen Veröffentlichung,  der Abbau werde „möglichst sozialverträglich“ gestaltet. Ein Verzicht auf Nachbesetzungen freier Stellen werde in Deutschland aber nur zu einer Reduktion um 500 Stellen führen.

Wie der Business Insider kürzlich berichtete, sollen die Airlines des Lufthansa Konzerns „verschmolzen“ werden. Statt eigenen Managementstrukturen sollen „Group Functions Boards“ eingesetzt werden. Diese wären dann zuständig, alle spezifischen Entscheidungen zentral zu steuern. Das betreffe das zentrale Management Themen von Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und ITA Airways: von der Verkehrsteuerung an den Drehkreuzen wie dem Flughafen Frankfurt, die technologische Weiterentwicklung bis hin zu den Bereichen Finanzen und Personal.

Es werde dauern, bis klar sei, wo welche Funktionen und Stellen wegfallen werden, erklärte dazu jedoch Lufthansa-Personal Vorstand Michael Niggemann am 2. Oktober dem Handelsblatt. Der Höhepunkt des Stellenabbaus werde voraussichtlich 2027und 2028 sein.

Das alles könnte die anstehenden Tarifrunden aber erheblich verschärfen. jwm.

Quellen: business insider, Handelsblatt, Lufthansa, ver.di, VC

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