Deutschland will sich zur Europameisterschaft 2024 als perfekter Gastgeber präsentieren. Damit sich ausländische Fans und Touristen auf die Eigenheiten der Menschen zwischen Bodensee und Buxtehude einstellen können, hat die Lufthansa eine Broschüre aufgelegt, die Fluggästen schon vor ihrer Ankunft ein paar Erkenntnisse zu Land und Leuten vermittelt.

Das Heftchen ist „How to meet the Germans“ betitelt und versteht sich als selbstironisches Handbuch für Deutschland-Neulinge, die das Land zur EM bereisen. In zehn amüsanten Stichworten wird auf Deutsch und Englisch aufgelistet, was den Deutschen typischerweise zum Deutschen macht und wie man sich darauf einstellen kann.

Punkt eins behandelt die deutsche Vorliebe für Fernseh-Krimis, insbesondere den „Tatort“. „Beim Small Talk mit Deutschen empfiehlt es sich, über Leichen zu sprechen“, heißt es im ersten Satz. Das lässt aber außer Acht, dass der „Tatort“ während der EM Sommerpause hat und keine neuen Episoden ausgestrahlt werden.

Punkt drei der Broschüre nimmt die deutsche Grill-Obsession aufs Korn. Ohne teures Grill-Set werde der Deutsche von seinen Landsleuten nicht ernst genommen! ist wohl etwas übertrieben.

Interessant ist Punkt fünf. Darin geht es um die „Servicewüste“ Deutschland. So wird der Gast darauf vorbereitet, dass Freundlichkeit an der Kasse ein Extra ist, das man erhoffen, aber nicht erwarten darf. Tipp an den Besucher aus dem Ausland: lächeln, auch wenn man angeschnauzt wird. So erwerbe man sich den Respekt der Servicekräfte. Eine  steile These!

Daran schließt sich Punkt sieben an. „Deutsche verhalten sich in Warteschlangen wie Fußballer, die ihre Position vor einer Ecke mit den Ellenbogen verteidigen.“

Dazu passt Punkt zehn „Nur Bares ist Wahres“. Während im Rest der Welt Apple Pay oder zumindest Kartenzahlung längst Standard seien, schleppe der oder die Deutsche kiloweise Münzgeld mit sich herum, wird suggeriert. Übertrieben? Mitnichten. Schilder mit der Aufschrift “Keine Kartenzahlung möglich“ oder „Cash only“ sollte jeder Tourist kennen. „Cash only“ greift übrigens auch immer mehr in österreichischen Touristenorten um sich. Vor allem beim Wandern auf Österreichs Almen, geht mit Karte nichts!  Darauf muss man sich einstellen, also genug Bargeld in den Rucksack! jwm

Quellen: Lufthansa, Berliner Morgenpost