Staatsschulden zurückzahlen noch vor der Bundestagswahl?

Lufthansa Chef will Staatsschulden loswerden/Foto: Lufthansa

Die Lufthansa will nach Worten von Vorstandschef Carsten Spohr die milliardenschwere Finanzhilfe des Staates in der Corona-Krise in wenigen Monaten zurückzahlen. „Wir waren eines der ersten Unternehmen, das von der Bundesregierung gerettet wurde. Wir wollen auch eines der ersten Unternehmen sein, das die Rettungsmittel zurückzahlt – hoffentlich noch vor der Bundestagswahl“, sagte er im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz.

Der Wahltermin ist am 26. September. Deutschland, Österreich, Belgien und die Schweiz hatten dem Konzern wegen des Geschäftseinbruchs durch die Pandemie im vergangenen Jahr neun Milliarden Euro Staatshilfe zugesagt und ihn damit vor dem Untergang bewahrt

Der Konzern hatte in dieser Woche die Vorbereitungen zu einer Kapitalerhöhung eingeläutet, mit der die Hilfe beglichen werden könnte. „Wir schalten um vom Krisenmodus in den Transformationsmodus“, sagte Spohr. Die geplante Kapitalerhöhung sei dabei ein wichtiger Schritt zum Ausstieg aus den staatlichen Finanzhilfen.

Seit April habe sich die Buchungslage deutlich verbessert durch sinkende Covid-Infektionszahlen, den Fortschritt beim Impfen und die Einführung des digitalen Impfpasses in der EU. „Der Tiefpunkt der Krise liegt hinter uns“, sagte Spohr. „Wir sind nicht zurück auf normal, doch es ist jetzt Zeit, zuversichtlich nach vorne zu schauen.“

Bundeskanzlerin Merkel hat auf der Konferenz einen Umstieg auf erneuerbare Energien im Flugverkehr gefordert. Dies müsse so schnell wie möglich geschehen, weil die Produktzyklen in der Luftfahrtindustrie sehr lang seien. Sie sprach sich etwa dafür aus, die Nutzung synthetischer Kraftstoffe weiter voranzutreiben, die mit Hilfe von Strom hergestellt werden. Derzeit ließen Preise und Menge noch zu wünschen übrig. Lufthansa-Chef Spohr sagte, Kraftstoffe aus sauberer Elektrizität seien heute zehnmal so teuer wie herkömmliches Kerosin. Mehrkosten müssten kompensiert werden, den Umstieg schaffe man nur gemeinsam mit dem Staat.

Quellen: BMVI, Dlf

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