Nun gibt es die Zahlen. Der bankrotte Preisbrecher WOW Air hinterlässt offene Rechnungen in Milliardenhöhe. Wow Air ist die jüngste einer Reihe von Billig-Airlines, die unter Überkapazitäten, Preiskampf und hohen Spritpreisen zusammenbrechen. Am 28. März 2019 endete der Höhenflug der isländischen Lowcost Airline jäh im Grounding. Die Marktbereinigung am Himmel ist voll im Gange.
Wow Air ist die jüngste einer Reihe von Billig-Airlines, die unter Überkapazitäten, Preiskampf und hohen Spritpreisen zusammenbrechen. In Deutschland war zuletzt die Fluggesellschaft Germania in die Pleite geflogen, im Sommer 2017 hatte sich Air Berlin verabschiedet. Auch die britischen Billig-Flieger Flybmi und Primea Air bleiben am Boden. Die Marktbereinigung ist in vollem Gange.
Mehr als 6.000 natürliche und juristische Personen haben in den letzten Monaten Forderungen gegen WOW Air angemeldet. Gesamtsumme: 138 Milliarden isländische Kronen, ziemlich genau eine Milliarde Euro. Den größten Finanzschaden werden Leasingfirmen erleiden, bei denen WOW Air in der Kreide steht. Allein bei CIT Aerospace sind 385 Millionen Euro – an Flugzeugmieten und entgangenen Gewinnen offen. Der kalifornische Leasinggeber ALC macht einen Posten von 65,4 Millionen Euro – geltend.
Keine nennenswerten Vermögenswerte
Die meisten Gläubiger werden ihre Forderungen abschreiben. Denn nach einer erster Schätzung des Insolvenzverwalters deckt das vorhandene Restvermögen nicht einmal vorrangige Ansprüche über rund 36,3 Millionen Euro – von Mitarbeitern und Sozialkassen vollständig ab.
Wow Air hatte mit kleineren Jets unter anderem auch Atlantikverbindungen zwischen Europa und den USA bedient. Für umgerechnet 175 Euro hatte das Unternehmen Flüge von London nach New York oder Boston angeboten – allerdings mit Zwischenhalt in Islands Hauptstadt Reykjavik. In Deutschland wurden die Flughäfen Frankfurt am Main und Berlin-Schönefeld bedient.
Quellen: apa, aero.de