Einfach die Staus auf den Straßen überfliegen: Davon haben viele Autofahrer schon mal geträumt. Die Mächtigen des Silicon Valley wollen es nicht beim Träumen belassen. Sie investieren seit einiger Zeit vermehrt in Start-ups, die Kleinstflugzeuge für gerade mal eine Handvoll Passagiere bauen wollen. In Zukunft sollen diese, senkrecht auf Stationen möglichst in den Stadtzentren starten und landen können. Mit dabei: ein Start up aus München.
Dem von der Technischen Universität München aus gegründentem Start up ,Lillium Aviation´ glückte vor wenigen Monaten nicht nur der Testflug, sondern inzwischen auch der finanzielle Take off. Es hat 90 Millionen Dollar erhalten. Eine Finanzierung in dieser Höhe ist für ein Start-up aus Deutschland eher eine Seltenheit.
Lilium wurde 2015 von Daniel Wiegand, Sebastian Born, Matthias Meiner und Patrick Nathen gegründet und als Lufttaxi für Kurzstreckenflüge konzipiert. Ihre Vision: Interessierte sollen das Elektroflugzeug in Zukunft einfach per Smartphone-App zur nächsten Abholstation ordern und dann einsteigen. Für die Strecke aus der Innenstadt von New York City bis zum Flughafen JFK soll Lilium nur fünf Minuten brauchen und weniger kosten als ein normales Taxi. Zum Vergleich: Mit dem Auto benötigt man für die 19-Kilometer-Strecke etwa eine Stunde, auch wegen des dichten Verkehrs.
Derzeit arbeitet das Unternehmen an einem Modell mit fünf Sitzen. Dafür geben Investoren wie der chinesische Internetkonzern Tencent Geld, zu dem unter anderem die Messenger-App Wechat gehört. Auch der Fonds Atomica, der Skype-Gründer Niklas Zennström gehört, sowie Obvious Ventures von Twitter-Gründer Ev Williams beteiligen sich an der Finanzierung.
Bis Lilium startet, dauert es allerdings wohl noch einige Jahre, erst 2025 soll es soweit sein. Der geglückte Testflug des Prototyps ist aber ein vielversprechender Anfang – er gibt einen spannenden Ausblick auf die Zukunft der von elektrischen Vehikeln geprägten Mobilität.
Quelle: lillium.com, The red bulletin