Die Golfairline Qatar Airways verzichtet auf alle 80 bei Airbus bestellten Flugzeuge des Typs A320neo und steigt bei der südamerikansichen Latam ein.
Qatar Airways www.qatarairways.com/ macht ernst und verzichtet auf alle 80 bei Airbus bestellten Flugzeuge des Typs A320neo. Das sagte Qatar-Chef Akber AI Baker am 5. Januar in Doha. Grund seien Schwierigkeiten mit Triebwerken des Herstellers Pratt & Whitney, wegen denen Qatar schon die Abnahme von Flugzeugen verweigert hatte. Für den Flugzeughersteller Airbus ist die Nachricht ein Rückschlag. Mit der modernisierten A320-Version will der Konzern die Erfolgsgeschichte seines absatzstärksten Modells verlängern.
Allerdings hätte es Airbus härter treffen können. AI Baker hatte zwischenzeitlich gedroht, seine Großbestellung zum Konkurrenten Boeing umzulenken. Davon ist nun keine Rede mehr. AI Baker will statt der abgelehnten A320neo-Jets nun die größere Version A321neo ordern, die mit Triebwerken des CFM-Konsortiums aus General Electric und Safran angetrieben wird.
Einstieg bei der südamerikanischen Latam
Gleichzeitig steigt die Golfairline bei der südamerikanischen Latam Latam Airlines ein. Der finanzkräftige arabische Konzern ließ sich 10 % der Latam-Aktien 600 Mill. Dollar kosten, die im Zuge einer Kapitalerhöhung investiert wurden. Qatar und Latam hatten die Pläne für die Transaktion bereits im Sommer verkündet, nun wird Vollzug gemeldet. Der Schritt ermöglicht Qatar Airways, ihr Streckennetz zu erweitern. Im Südamerika-Geschäft war die Airline bisher schwach vertreten. Latam spült der Deal neues Geld in die Kassen und verschafft dem Unternehmen einen besseren Zugang zu den Märkten des Nahen Ostens und Asiens. Latam war vor sechs Jahren aus der Fusion der chilenischen Lan und Tarn aus Brasilien entstanden.
Südamerika: großes Luftfahrt-Wachstumspotenzial
Dem südamerikanischen Markt wird ungeachtet der wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Staaten des Kontinents großes Wachstumspotenzial im Bereich Luftfahrt nachgesagt. Auch die Lufthansa sucht im Passagier- als auch im Frachtgeschäft dort nach Partnern. Vor dem Zusammenschluss von Tarn und Lan hatten die Deutschen mit der Tarn im Luftfahrtbündnis Star Alliance zusammengearbeitet. Nach der Fusion landete die neue Airline aber in der Konkurrenz-Allianz One-world, in der die Lan bereits Mitglied war. Zu Oneworld gehören auch Qatar Airways sowie die Fluglinien des IAG-Konzerns (British Airways, Iberia), an dem die arabische Fluglinie inzwischen ein Fünftel der Anteile hält. Die Star Alliance ist in Südamerika mit Avianca und Copa Airlines vertreten.
Quellen: Börsenzeitung, FAZ