Krimml, Nationalpark Hohe Tauern/Fotos: Johanna Wenninger-Muhr
„Wenn der Schnee ans Fenster fällt, lang die Abendglocke läutet, Vielen ist der Tisch bereitet und das Haus ist wohlbestellt. Mancher auf der Wanderschaft kommt ans Tor auf dunklen Pfaden. Golden blüht der Baum der Gnaden aus der Erde kühlem Saft. Wanderer tritt herein; Schmerz versteinerte die Schwelle. Da erglänzt in reiner Helle auf dem Tische Brot und Wein.“
(Georg Trakl, 1913)
Bilder aus dem Pinzgau
Ein Plätzchen an der Sonne im Advent/Foto: Johanna Wenninger-Muhr
Castle Creek, Aspen, Colorado, USA/Foto: Suse Rabel-Harbering
Aspen in Colorado ist nicht nur ein beliebter Wintersportort. Besonders im Herbst, wenn sich die goldgelbe Farbenpracht über die Landschaft ergießt lohnt sich eine Reise.
Ein Bericht von Suse Rabel-Harbering
Der Bus schlängelt sich empor auf den Independence Pass, der den nordameri-kanischen Kontitnent zwischen Atlantik und Pazifischem Ozean trennt. Hier oben auf 3 700 Meter Höhe mutet er karg an wie eine Mondlandschaft. Continetal Divide steht außerdem neben der Höhenangabe auf dem Schild. Wir befinden uns also auf der Nordamerkanischen Wasserscheide. War der Pass den Ureinwohnern noch geläufig im wahren Sinne des Wortes – konnten sie doch von einem Tal zum anderen gelangen – so dient er heute Bersteigern, Wanderern und Mountainbikern als sportliche Herausforderung.„Oktober in Aspen – eine goldgelbe Farbenpracht“ weiterlesen
Samstagmarkt in Santanyi, Mallorca/Fotos: Johanna Wenninger-MuhrEin Fest für die Sinne: der Samstagmarkt von Santanyi, Mallorca
Den Sommer verlängern auf einer der schönsten Inseln im Mittelmeer, auf Mallorca, war die Idee. Sie war gut. Der Oktober ist ein idealer Reisemonat für die größte, der fünf bewohnten Baleareninseln. Die Strände sind (fast) leer und das Klima ist angenehm. Die in den touristischen ,Gründerjahren´ als Massenurlaubsziel verschrieene Insel Mallorca hat sich zu einem mulikulturellen Mikrokosmos mit hervorragender Infrastruktur und hochwertiger Gastronomie entwickelt, ohne ihr höchstes Gut zu verschandeln: die überwältigend schöne Natur!„Ein Spätsommer auf Mallorca“ weiterlesen
Du Stein vom Krimmler Achental, Sah dich so liegen, klein und schiefergrau Du sprachst zu mir: “Ich geb´ Dir Kraft! Heb´ mich doch auf und nimm mich mit, Erlöse mich aus diesem Tal, Ab nun gehöre ich zu Dir, bin lang´ schon abgesplittert hier vom Fels, der Fels kennt mich schon lang´ nicht mehr wurd´ oft getreten und gestoßen hier auf diesem Weg, nun will ich sein ganz Dein!“ Ich hob Dich auf, Du bist bei mir. Fass ich Dich an, gibst Du mir Kraft, Kraft vom Krimmler Achental…
Bühne des Oberammergauer Passionstheaters/Foto: Fremdenverkehrsamt Oberammergau
Wenn es nicht die Passionsspiele sind, dann werden andere Themen auf die Bühne gebracht. Jedoch immer mit großer Leidenschaft. Oberammergau bietet aber noch viel mehr.
Ein Bericht von Suse Rabel-Harbering.
In Oberammergau ist Passion Programm. Angefangen hat alles 1634, als zum ersten Mal die Passionsspiele aufgeführt wurden. Damals ging es um die Fürbitte Gottes, der das Dorf von der Pest befreien möge. Aus dem dramatischen Anlass hat sich ein Ritual entwickelt und nun finden die Passionsspiele alle zehn Jahre statt. Wir sind also vier Jahre zu früh. Das macht aber nichts, denn in diesem Jahr wird Nabucco geboten, eine Wiederaufnahme aus dem Vorjahr. Zum ersten Mal wagten sich die Oberammergauer an das große Genre und wie könnte es anders sein an diesem begnadeten Ort, mit großem Erfolg.
Das RMF-Abschlusskonzert 2016: Yannick Nézet-Séguin leitete das Rotterdam Philharmonic Orchestra. Auf dem Programm standen zudem Alma Mahlers „Sechs Lieder für mittlere Singstimme und Orchester“ und Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur „Die Unvollendete“ . Foto: RMF, Ansgar Klostermann
Am 27. August ging die 29. Saison des Rheingau Musik Festivals und wieder einmal „ein Sommer voller Musik“ mit dem Abschlusskonzert in der Basilika von Kloster Eberbach zu Ende. Zu den 152 Veranstaltungen an 42 Spielstätten kamen in den vergangenen zehn Festivalwochen 111 000 Besucher. Damit übertrifft das Festival die vorangegangen Saison. Und auch die Weichen für 2017 sind bereits gestellt.
Nach 152 Konzerten endete das diesjährige Rheingau Musik Festival mit zwei Werken von Alma und Gustav Mahler. Das Abschlusskonzert brachte in der Basilika der Klosterkirche Eberbach die Sehnsucht nach Liebe und einem erfüllten Leben zu Gehör. Das Rotterdam Philharmonic Orchestra spielte unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin – der kanadische Dirigent stand in diesem Jahr im besonderen Fokus des Festivals unter dem Motto „Ein Sommer voller Musik”.
Mit Alma Mahler (1879-1964) und ihren Orchesterliedern in der Interpretation von Sarah Connolly thematisierte das Abschlusskonzert einen weiteren Schwerpunkt des Mitte Juni eröffneten Festivals, den der „starken Frauen”. Alma Mahler hatte es als Komponistin stets schwer, sich gegen ihren Mann Gustav (1860-1911) zu behaupten. Das Abschlusskonzert vereinte die beiden in einem selten zu erlebenden künstlerischen Dialog der Spätromantik.„Rheingau Musik Festival 2016 übertrifft vorangegangene Saison“ weiterlesen
Hat ihren Traumjob im Rheingau gefunden: Sabine Siemon/Foto: RMF
Naheliegend, wenn man über einen Traumberuf im Rheingau spricht, wäre wohl der der ,Winzerin´. Doch es gibt noch andere interessante Jobs in dieser romantischen Gegend: Seit 16 Jahren ist Sabine Siemon, Buchhändlerin, Magistra in Historischer Musikwissenschaft und Germanistik und Diplom-Kulturmanagerin beim Rheingau Musik Festival (RMF) für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zuständig.
Die alleinerziehende zweifache Mutter kam über verschiedene Stationen beim Fernsehen zum Festival und kümmert sich seither um die komplette Kommunikation des RMF, das seit über 25 Jahren der Region einen „Sommer voller Musik” beschert. Die enorme Bandbreite des musikalischen Angebots und die besonderen Spielstätten mache das besondere Flair des Festivals und ihres Jobs aus, so Sabine Siemon. jwm
Hoch konzentriert „mit harmonischen Gesten der Körpersprache und technisch perfekt gespielt, entlockte“ das Klavierduo Alina Shalamova und Nikolay Shalamov dem Instrument „einen vielversprechenden Dialog“/Foto: Ansgar Klostermann, RMF
Beim 29. Rheingau Musik Festival nimmt auch der Klassik-Marathon seinen festen Platz ein. Dabei bekommen jedes Jahr junge Nachwuchsmusiker die Möglichkeit, sich der internationalen Musik- und Festspielwelt zu präsentieren. So sind aus vielen jungen Musikern, die hier debütierten, Stars geworden. Der Rheingau mit seinen Burgen und Schlössern, mit seinen Kirchen, Klöstern und Weingütern gilt nicht nur als die Heimat köstlicher Weine, sondern mit dem Festival auch als Sprungbrett für große Musikerkarrieren.
Die Weinhänge des Rheingaus/Foto: Sabine Siemon, RMF
Zur Einstimmung liefen wir uns warm für den Musik-Marathon. Unser Weg führte – auf halber Höhe – durch Weinberge, die sich melodisch an den Hängen ausbreiten. Prall hingen die Trauben an den Rebstöcken im milden Schein der ausnahmsweise aufscheinenenden Abendsommerson- ne. Bald erreichten wir Schloß Johannisberg bei Geisenheim, einen der vielleicht spektakulärsten Schauplätze des Festivals, denn von der mit Weinlauben umrankten Schloßterrasse, fällt der Blick hinunter ins Tal, auf den glitzernd dahin strömenden Rhein.
Die Blues-Stars des Abends: Eric Bibb& JJ Milteau: „Lead bellys gold. Eric Bibb, acoustic guitar, lead vocals J.J. Milteau, harmonica, Larry Crockett, drums, percussion, Gilles Michel, bass/ Foto: RMF Ansgar Klostermann
„Ich habe den Blues“ – das heißt soviel wie „Ich bin traurig“. Das englische Wort „blue“ steht nicht nur für die Farbe blau, sondern auch für einen trau- rigen Gemütszustand. Danach ist ein ganzer Musikstil benannt: Der Blues. Die Rheingau Musik Festival ,Bluesnight´, die ursprünglich im Park des Schlosses Vollrad im Rheingau stattfinden sollte, wurde witterungsbedingt in den Friedrich-von-Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses verlegt. Die Stars des Abends: Die Bluesmusiker Eric Bibbund Jean Jacques Milteau.
Warum aber ist der Blues meistens eine sehr traurige und melancholische Musik? Vor ungefähr 400 Jahren hatten Sklaven aus Afrika in Amerika ein hartes Leben. Um sich ihre Qualen zu erleichtern, sangen sie: Bei der Arbeit auf dem Feld so genannte „Worksongs“ – „Arbeitslieder“, mit denen sie den Rhythmus ihrer Arbeit abstimmten. In ihren Gottesdiensten stimmten sie Negro Spirituals an – biblische Lieder, die meist von Hoffnung und Erlösung erzählten. Worksong und Negro Spiritual sind die Vor- fahren des Blues. Der Blues entwickelte sich dann vor etwa hundert Jahren. Er erzählt meistens vom Leid und von den Sorgen eines Einzelnen. Die Texte wurden oft spontan erfunden. Zum Blues gehört es auch, sehr gefühlvoll und manchmal mit rauer Stimme zu singen. Sogar unsaubere Noten gehören dazu. In der klassischen Musik wäre das unmöglich – im Blues sind sie ein Muss. Man nennt sie ,Blue-Notes´ und in „Eric Bibb und Jean Jacques Milteau bringen den Blues ins Wiesbadener Kurhaus“ weiterlesen
Annette Dasch und Nicola Fritzen, begleitet vom Symphonieorchester der Volksoper Wien unter der Leitung von Andreas Schüller, am 8. Juli im Kurhaus in Wiesbaden/Foto: RMF Ansgar Klostermann
Einen Operettenabend der besonderen Art boten die Berliner Sopranistin Annette Dash und der Schauspieler Nicola Fritzen, begleitet vom Symphonieorchester der Volksoper Wien, am 8. Juli im Kurhaus in Wiesbaden. Mit viel Esprit, Humor, Temperament, Tänzchen mit dem Dirigenten Andreas Schüller und Einbeziehung des Publikums als Chor, gab es einen sehr kurzweiligen Abend im prunkvollen Friedrich-von-Thiersch-Saal.
Der temperamentvollen Berlinerin war es gelungen, dem Publikum die Goldenen Zwanziger Jahre mit Stücken aus bekannten Operetten wie Franz Léhars ,Das Land des Lächelns´ ,Friederike´, ,Paganini´, ,Giuditta´ , Ralph Benatzzkys ,Im weißen Rössl´, Emmerich Kálmáns ,Die Bajadere´, Eduard Künnekes ,Liselott´ und Leo Falls ,Madame Pompadour´im Rahmen des Rheingau Musik Festivals erlebbar zu machen. „Esprit, Humor und viel Temperament: Annette Dash in Wiesbaden“ weiterlesen