
Carl Orff hat nie gemacht, was andere für richtig gehalten, oder ihm vormachen wollten – ein Individualist, der sich für klassische Gattungen wie Sinfonie, Streichquartett oder Konzert nicht interessiert.
1934 sucht der knapp 40-jährige Orff nach einem Stoff, der ihm zum großen Durchbruch verhelfen soll. „Fortuna hatte es mit mir gut gemeint“, gibt er später zu. In einem Würzburger Antiquariats-Katalog entdeckt er einen Titel, der ihn „mit magischer Gewalt anzog“. Gemeint ist die Sammlung „Carmina Burana“ mit Lied- und Dramentexten, mit Trink- und Liebesliedern, moralisch und satirisch gleichermaßen, ein europäisches Kompendium aus dem Mittelalter. Die Urheber der Texte sind meist unbekannt. Die einzige erhaltene Handschrift stammt von etwa 1230. „Carmina Burana begeistert auch 2025 das Publikum im Kloster Eberbach“ weiterlesen