Lufthansa Konzern: Kurzarbeit für 87 000 Mitarbeiter

Kranich am Boden: Die Lufthansa hat 95 Prozent ihrer Flüge streichen müssen - und steht vor der schwersten Krise ihrer Geschichte
Die schwerste Krise in der Unternehmensgeschichte. Foto: Lufthansa
Weil nahezu alle Flugzeuge am Boden stehen, beinahe alle Flugverbindungen gestrichen sind, gibt es bei der Lufthansa fast nichts mehr zu tun: 87.000 Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit. Lufthansa steht vor der schwersten Krise ihrer Geschichte.
Der Kranich steht am  Boden: Lufthansa hat 95 Prozent ihrer Flüge streichen müssen. Wegen des weitgehend eingestellten Flugbetriebs meldet Lufthansa  Kurzarbeit für knapp zwei Drittel ihrer Beschäftigten an. Im gesamten Konzern weltweit habe die Lufthansa für 87.000 Mitarbeiter zwischen März und April Kurzarbeit beantragt oder werde dies noch tun, sagte ein Unternehmenssprecher. Im vorigen Jahr lag die Zahl der Beschäftigten bei rund 138.000. Mehr als 30 Gesellschaften im Konzern, deren Mitarbeiter deutsche Arbeitsverträge haben, hätten bereits Kurzarbeit beantragt oder stünden davor. Das hatte Lufthansa bereits am 30. März angekündigt. „Auch in Österreich, der Schweiz und in Belgien ist für Airlines der Lufthansa Group Kurzarbeit vereinbart.“

Betroffen von der Kurzarbeit sind sämtliche Airlines und Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien. Zu den bereits bekannten rund 27.000 Kurzarbeitern bei der deutschen Kerngesellschaft Lufthansa kommen weitere große Blöcke bei der Swiss (9500) und der Austrian (7000). Auch bei der belgischen Brussels Airlines, der Lufthansa Technik oder der Catering-Tochter LSG fällt massiv Arbeit weg. Bei den Piloten der Lufthansa steht eine Einigung mit der Vereinigung Cockpit noch aus.

Mit der Anmeldung zur Kurzarbeit ist noch nichts zum tatsächlichen Umfang entschieden. Dies reiche je nach Arbeitsplatz vom Totalausfall der Arbeit bis hin zu nur geringen Stundenreduzierungen, sagte der Sprecher. Zur Höhe der Leistungen durch die Arbeitsagentur machte er keine Angaben. In Deutschland erhalten Betroffene für die ausgefallene Arbeit 60 Prozent bis 67 Prozent des Nettoentgelts. Lufthansa hat beim Bodenpersonal und den Flugbegleitern eine Aufstockung auf bis zu 90 Prozent zugesagt.

Die Anträge sind zunächst bis Ende August gestellt, ohne dass bislang konkrete Planungen zur Wiederaufnahme des kompletten Flugbetriebs gebe. Wegen der Corona-Pandemie stellt der Konzern rund 700 seiner 760 Flugzeuge ab und bietet nur noch rund 5 Prozent seiner sonstigen Verkehrsleistung an.

Quellen: Lufthansa, Handelsblatt, Der Spiegel, Reuters

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