Der Wiener Flughafen will als einer der ersten in Europa bis 2030 CO2-neutral sein. In der Praxis bedeutet dies, dass die Energie für Klimanlagen, Heizung, Beleuchtung, Rolltreppen, Lifte, Gepäckförderbänder, Flutlicht auf der Piste, wo immer möglich, aus erneuerbaren Quellen kommt, vor allem aber Energie gespart wird. Man wolle nicht mehr nur reden, sondern handeln, kündigte Flughafen-Wien Vorstand Günther Ofner am 24. Juli in Wien an.
Gelingen soll es mit einer intelligenten Steuerungssoftware für die Gebäudetechnik, die gemeinsam mit der Technischen Universität Wien und Denkstatt entwickelt wurde, verstärkter Nutzung von Geothermie für Gebäude, weiteren Photovoltaikanlagen auf dem Gelände und E-Mobilität auf dem Vorfeld. Ab 2020 soll es außerdem Gebührenaufschläge für laute Maschinen geben, um Airlines zu motivieren, auf modernere und leisere umzurüsten.
Bis 2020 will der Flughafen Wien 30 Mio Euro in Elektromobilität investieren, von E-Passagierbussen bis zu Ladestellen für Taxis auf Parkplätzen, und damit mindestens eine Million Liter Diesel im Jahr einsparen. Für Fahrten zum und vom Flughafen nutzten bereits 40 Prozent der Passagiere die Bahn, nur noch ein Viertel den Pkw. Vor zehn Jahren sei es noch umgekehrt gewesen.
Der Flugverkehr selbst, der in die Klimabilanz des Flughafens nicht einfließt, ist nach Ansicht Ofners klar weniger umweltschädlich, als in der „Flugscham -Debatte“ dargestellt werde. Weltweit entfielen nach Angaben des Bundes Deutsche Luftfahrt (BDL) auf das Fliegen 2,7 Prozent der CO2-Emissionen. Verglichen mit 27 Prozent auf den Verkehr. Fliegen sei in Österreich auch nicht steuerfrei. Die österreichische Ticketsteuer sei höher als die neue CO2-Abgabe in Frankreich.
Ganze zehn Prozent aber ließen sich durch eine Reform der EU-Luftraumkontrolle einsparen, die jedoch scheitere an den Egoismen einiger EU-Länder, die um die Lufthoheit über ihren Ländern fürchten.
Quellen: apa, Wiener Flughafen, Salzburger Nachrichten