Notlandung: Boeing 737 Max

Vorläufige Endstation: Victorville, Kalifornien, circa 100 Kilometer östlich von Los Angeles. Southwest Airlines ist der grösste Käufer von Boeing 737 Max. Jetzt stehen all diese Maschinen in der Wüste/Foto: Screenshot CBS

Schon wieder Technikprobleme bei Boeing: Wegen eines Triebwerkschadens musste eine Maschine des Typs Boeing 737 Max der weltweit größten  Lowcost Airline Southwest auf dem Flughafen von Orlando notlanden.

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge hatte die Maschine Triebwerksprobleme. Das Flugzeug konnte landen, Passagiere waren nicht an Bord. Kurz nach dem Start vom Flughafen Orlando habe die Crew einen Notfall und Probleme mit einem der Triebwerke gemeldet, berichtet die Nachrichtenseite CNBC unter Berufung auf die US-Luftfahrtbehörde FAA. Die Maschine sei umgekehrt und am selben Flughafen wieder gelandet.

Boeing steht zurzeit massiv unter Beobachtung. In den vergangenen Monaten waren zwei Boeing 737 Max aufgrund technischer Probleme abgestürzt, eine Maschine in Indonesien, eine in Äthiopien. Insgesamt 346 Menschen starben. Den aktuellen Ermittlungen zufolge war in beiden Fällen ein Defekt des Software-Systems MCAS die Ursache (lesen Sie hier mehr zum Technikversagen bei Boeing). Den Angaben der FAA zufolge hatte der aktuelle Vorfall jedoch nichts mit dem MCAS-System zu tun.

Das Southwest-Flugzeug war nach Angaben der Airline auf dem Weg nach Victorville gewesen, wo ausrangierte oder reparaturbedürftige Flugzeuge untergebracht werden. Die betroffene Maschine werde nun in den Wartungsbereich am Flughafen Orlando verlegt und dort untersucht, hieß es.

Am Montag, 24. März,landeten zwanzig Jets in Victorville, fast die komplette Boeing-737-Max-Flotte von Southwest Airlines, der zweitgrößten Fluggesellschaft der USA.

Die Bilder sind aus mehreren Gründen bitter für Boeing. Zum einen konnte der europäische Erzrivale Airbus just am selben Tag einen Großauftrag aus China feiern: Die staatliche Airline-Beschaffungs-Gesellschaft in Beijing ordert unter anderem 290 Jets des Typs A320 neo; also des direkten Konkurrenten der Boeing 737 Max.

Southwest war der Erstbesteller des neuen, längeren 737-Typs – und bis heute ist es das Unternehmen, das am meisten Maschinen der heiklen Ausführung Max 8 unterhält. Southwest betreibt seine Flüge fast ausschliesslich mit der kleinen Boeing 737 – die Flotte umfasst über 750 Stück. Die 34 eingemotteten Max 8 stellten knapp 5 Prozent der täglichen Flüge sicher.

Zahlreiche Länder, darunter die USA, erließen zuletzt Flugverbote für das Modell 737 Max. Es sind aber Flüge ohne Passagiere erlaubt, um die Flugzeuge zum Beispiel zur temporären Lagerung an einen anderen Ort zu bringen – wie in dem Fall der Southwest-Maschine.

Quellen: Reuters,CNBC,Handelszeitung,dpa

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