Der Verkauf der Air-Berlin-Tochter Niki an Lufthansa ist gescheitert. Lufthansa hat ihr Übernahme-Angebot zurückgezogen. Grund ist laut Lufthansa die ablehnende Haltung der EU-Kommission gegen eine Übernahme der österreichischen Airline aus wettbewerbsrechtlichen Gründen. Am Erwerb der Air-Berlin-Tochter LG Walter solle hingegen festgehalten werden, teilte Lufthansa weiter mit. Dieser Kauf stehe aber ebenfalls noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung der EU-Kommission.
Die Unsicherheit um die Air Berlin-Tochter Niki in Folge des zurückgezogenen Übernahmeangebots sei bedauerlich, sagte ein Sprecher der EU-Kommission gegenüber der Presse und es liege nun am Air Berlin-Insolvenzverwalter, die nächsten Schritte zu bestimmen. Von Beginn an sei klar gewesen, dass es auf vielen Strecken zwischen Lufthansa und Air Berlin Überschneidungen gegeben habe, mit Risiken für Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz, teilte die Brüsseler Behörde weiter mit. „Aufgabe der EU-Kommission ist es, ihr präsentierte Transaktionen zu beurteilen. Wir müssen sicherstellen, dass Konsumenten durch Zusammenschlüsse nicht schlechter gestellt werden.“
Mit der Entscheidung von Lufthansa steht Niki nun vor dem Aus. „Insolvenz und Grounding von Niki sind jetzt die Folge“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Alternative Käufer für Niki standen und stehen bis heute nicht zur Verfügung, trotz allerlei öffentlicher Ankündigungen und intensiven Bemühens des Generalbevollmächtigten von Air Berlin.“ Durch den unerwarteten Ausfall der Erlöse aus dem Niki-Verkauf könne der vom Bund verbürgte Kredit der KfW an Air Berlin möglicherweise nur zum Teil zurückgezahlt werden, so Seibert weiter. Der Bund werde alles tun, den Schaden für den Steuerzahler zu begrenzen. Die Bundesregierung hatte für 150 Millionen Euro eine Bürgschaft übernommen.
Noch am Dienstag hatte Air Berlins Generalbevollmächtiger Frank Kebekus mitgeteilt, Lufthansa sei der einzig zuverlässige Kaufinteressent für Niki. Interesse an einem Kauf hatten in den vergangenen Monaten auch Thomas Cook (Condor) und der British-Airways-Mutterkonzern IAG gezeigt.
Vielleicht zaubert Niki Lauda noch einen Investor aus der Tasche? Das wäre die Weihnachtsüberraschung.
Quellen: Spiegel online/dpa/Reuters