Die Lufthansa geht erneut mit einer Klage gegen den Streik der Piloten vor. Das Arbeitsgericht München will voraussichtlich noch heute entscheiden. Die Zeit drängt, da die Piloten ab Mitternacht wieder für zwei Tage streiken wollen. 1700 Flüge sind abgesagt.
Das Arbeitsgericht München befasst sich mit dem Antrag der Lufthansa auf eine einstweilige Verfügung gegen den aktuellen Streik der Gewerkschaft Cockpit. Die Akte sei beim zuständigen Richter, sagte eine Justizsprecherin. Über das weitere Vorgehen werde voraussichtlich noch heute entschieden.
Lufthansa halte die Lohnforderungen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für in Teilen rechtswidrig, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Bereits am vergangenen Dienstag hatte die Lufthansa versucht, die Streiks gerichtlich zu stoppen. Sie scheiterte aber vor zwei Arbeitsgerichten in Frankfurt.
Die Piloten wollen nach einer zweitägigen Unterbrechung ab Mitternacht erneut Lufthansa-Flüge bestreiken. Sie fordert in dem seit 2014 andauernden Tarifkonflikt höhere Löhne und hatte am Wochenende ein Angebot der Lufthansa abgelehnt.
1700 Flüge für Dienstag und Mittwoch abgesagt
Spitzengespräch brachte kein Ergebnis
Am 29. November soll von 0.01 Uhr bis 23.59 Uhr die Kurzstrecke bestreikt werden, am 30. November ganztägig die Kurz- und Langstrecke. VC begründete die Ankündigung damit, dass ein kurzfristig anberaumtes Spitzengespräch „kein Ergebnis gebracht“ habe.
Es seien jeweils alle Flugverbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen. Insgesamt soll es sich um 1700 Flüge handeln. Am 29. November würden 816 Verbindungen vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke gestrichen. Am 30. November fielen zudem 890 Verbindungen auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke aus.
Die Piloten hatten bereits von Mittwoch bis Samstag gestreikt. Tausende Flüge fielen aus, Hunderttausende Passagiere waren betroffen.
Es herrscht weiterhin Unklarheit
Doch nicht nur über die weitere Streikplanung herrscht weiter Unklarheit. Auch wie eine Lösung des festgefahrenen Streits zwischen Piloten und Unternehmen aussehen könnte, ist offen.
Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens rief die VC zu neuen Gesprächen auf. Die Piloten der Fluggesellschaft warten hingegen auf ein – aus ihrer Sicht – „verhandlungsfähiges Angebot“. Am Freitag hatte Lufthansa ein bereits zwei Monate altes Angebot wieder aufgelegt – die Piloten lehnten das erneut ab und sprachen von einem PR-Schachzug des Konzerns.
Quelle: tagesschau.de