Gestern streikte an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf das Kabinenpersonal von Eurowings. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu den Ausständen aufgerufen. Seit heute streiken die Lufthansa-Piloten. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte dazu aufgerufen und den Streik auf morgen, Donnerstag, 24. November, ausgeweitet, nachdem das Landesarbeitsgericht Hessen den Antrag von Lufthansa, den Streik zu verbieten, zurückgewiesen hat.
Eurowings strich rund 60 Flüge, insgesamt waren nach Unternehmensangaben rund 4100 Passagiere betroffen. Im Tarifstreit mit Eurowings fordert ver.di für die Beschäftigen unter anderem mehr Gehalt und höhere Zulagen. Trotz mehrmonatiger Verhandlungen habe mit dem Vorstand bislang kein Ergebnis über einen Tarifabschluss erzielt werden können, sagte ein Sprecher. Ver.di wolle nicht hinnehmen, dass der Vorstand darauf beharre, nur gemeinsam mit der konkurrierenden Flugbegleitergewerkschaft Ufo einen Tarifvertrag zu verhandeln. Es müsse endlich Schluss sein mit der Niedriglohnpolitik bei Eurowings.
Der Lufthansa-Streik am 23. und 24. 11. dürfte noch größere Auswirkungen auf den Flugverkehr haben: VC forderte alle Piloten der Airline auf, den kompletten Flugverkehr auf der Lang- und Kurzstrecke einzustellen. Betroffen sind alle Flüge aus Deutschland. Lufthansa hat einen Ersatzflugplan auf der Internetseite des Unternehmens veröffentlicht. Die Fluggesellschaft betonte, dass Flüge, die von Lufthansa CityLine, Germanwings, Eurowings, Air Dolomiti, Austrian Airlines, SWISS und Brussels Airlines durchgeführt werden, von den Streiks nicht betroffen seien und normal verkehren sollen.
Der Pilotenstreik sei der falsche Weg, erklärte die Lufthansa. VC werde ihrer Verantwortung als Tarifpartner nicht gerecht, wenn sie die mehrfach angebotene Schlichtung ignoriere. Es handelt sich um den 14. Streik in der laufenden Tarifauseinandersetzung. Dieses Mal geht es ausschließlich um die Tarifgehälter von rund 5.400 Piloten der Lufthansa, von Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings.
Die Pilotengewerkschaft weist der Lufthansa die Schuld am verlängerten Streik zu. Auch während des Gerichtsverfahren hätten sich die Vertreter der Arbeitgeberseite nicht in der Lage gesehen, verbesserte Angebote vorzulegen, kritisierte VC-Vorstandsmitglied Jörg Handwerg. Daher habe es das Lufthansa-Management zu vertreten, dass die VC weitere Streikmaßnahmen durchführen werde. Auch am Donnerstag seien wieder alle Lang- und Kurzstreckenverbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen.
Quellen: ntv, spiegel online
Wozu Tarifverhandlungen über Gehaltserhöhungen, wenn der Arbeitnehmer ohnehin jedes Jahr eine vertragliche Erhöhung von 3℅ erhält. In keiner anderen Berufsgruppe in Deutschland ist das der Fall, ausser bei den Piloten der LH. Ich finde das Verhalten beider Seiten nicht unbedingt nachahmenswert.
Allein schon die Absicht, ein Gesamtpaket verabschieden zu wollen, zeugt von einem falschen Gedanken. Die Parteien sollten von ihren hohen Rösser steigen und sich über die Punkte einigen, bei denen eine Einigung greifbar ist und den Rest immer Step by Step.
Ich kann mir nicht vorstellen, das dass egoistische Verhalten der Piloten beim großen Rest der Belegschaft auf Gegenliebe stößt.
Man sollte die Kuh nicht schlachten, die man melken will.