Auf der Luftfahrtkonferenz ECAC verteidigte Etihad-Chef James Hogan am vergangen Donnerstag in Wien seine Beteiligungstra-tegie. Etihad sehe sich als „Rettungsinvestor“, vor dem die EU keine Angst haben müsse.
Ohne den Einstieg Etihads wären bei der schwer defizitären Alitalia „tausende Jobs“ in Gefahr, betonte Hogan vor europäischen Luftfahrt-managern. Gegenüber der österreichischen Presseagentur APA kündigte Hogan für übernächste Woche eine endgültige Entscheidung an. Für den Einstieg der Golfairline bei den Italienern bräuchte es aber noch die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.
Nach der geplanten Übernahme von 49 Prozent soll Alitalia nachhaltig saniert werden. Dem Vernehmen nach will Etihad dafür bis zu 1,25 Milliarden Euro in die Hand nehmen.
Das massive finanzielle Engagement Etihads bei Alitalia und den ebenfalls angeschlagenen Airlines Air Berlin und Air Serbia (JAT) sieht Hogan als notwendige Stärkung der europäischen Luftfahrt. Vorwürfe, Etihad würde von der VAE staatliches Geld erhalten, wies Hogan entschieden zurück. Dabei habe es sich nur um „Startkapital“ gehandelt, inzwischen sei die Airline profitabel und handle ohne Subventionen aus eigener Kraft. Dass Etihad ihre Partner mit arabischem Geld über Wasser halte, sieht Hogan gelassen und verweist im Gegenzug auf staatliche Subventionen von 14 Milliarden Euro, die europäische Airlines in den letzten Jahren zu ihrer Rettung erhalten hätten. Allein die Lufthansa habe für die Sanierung der AUA eine staatliche Mitgift von 500 Millionen Euro bekommen, so Hogan.