Radeln, Tafeln, Traditionen

Radeln in der Franche Comté
Unterwegs auf dem „Coulée verte“ von Montbéliard nach Belfort, einem der zahlreichen Radwege der Franche Comté und Teilstrecke  des  3 100 Kilometer langen `Eurovelo 6´  vom Atlantischen Ozean bis zum Schwarzen Meer.

Die Franche Comté ist eine hügelige Landschaft mit dichten Wäldern, mit Wiesen, auf denen Kühe weiden, mit  Flüssen und Seen. Es ist eine Region, die gerne links liegen gelassen wird lauf dem Weg in den gelobten Süden. Das hängt auch mit dem Klima zusammen, denn hier fällt viel Niederschlag, es ist einfach nicht so beständig. Im Jura, ganz in der Nähe zur Schweiz soll sich sogar der kälteste Ort Frankreichs befinden. In Mouthe habe man im Winter sogar schon minus vierzig Grad gemessen, heißt es.  Doch keine Bange, es gibt auch Landstriche, auf denen Wein angebaut wird, der einzigartige Jurawein. Außerdem überzieht ein Netz von Radwegen und Wasserstraßen die Freie Grafschaft.
Durch den Bau des „Rhein-Rhône-Kanals zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein schiffbarer Weg von  Nord- und Ostsee bis zum Mittelmeer geschaffen. Doch bald schon wurde der Kanal seiner Funktion durch neue, beschleunigte Transportmöglichkeiten entbunden. Heute ist er ein Refugium der Gemächlichkeit, besonders geschätzt von Radfahrern und  Hausbootbesitzern. Letztere  kämen aus der ganzen Welt, aus Australien und Kanada, aus Skandinavien und aus der Schweiz, sagt Chantal vom Tourismusbüro in Montbéliard. Im Port de Plaisance, liegen Exemplare, die Amicitta oder Dauphin II heißen, mit blank polierter Messing- und Palisanderverkleidung vor Anker.
Um den Hafen erstreckt sich der Stadtgarten Près la Rose. Mit seinen Blumenbeeten und Fontänen mutet er wie ein  Kurpark an. Jedoch ist sein Wahrzeichen ein  Pavillon für  Naturwissenschaften, der die Erfindungen der großen Köpfe der Stadt dokumentiert.

Chateau de Montéliard

Wie in guter Stauffer-Manier  thront hoch oben das „Château de Montbéliard“, auch „Schloss der Herzöge von Württemberg“ genannt. Diesen edlen Herren gelang bereits im 14. Jahrhundert durch Heirat die Einverleibung der damals burgundischen Grafschaft ins Schwäbische. Auch ihre Religion, den Protestantismus konnten sie durchsetzen, somit entstand eine protestantische Enklave inmitten eines durchweg katholischen Landes. In der Stadt kann man das älteste lutherische Gotteshaus, die Kirche Saint Martin besichtigen. Sie wurde von Heinrich Schickhard, dem Hofarchitekten Friedrich I. errichtet.

Zur Pflege einer besonderen Tradition treffen sich ältere Frauen im Gemeindezentrum von Montbéliard. Sie sticken mit Perlen einzigartige Blumen- und Blättermotiven auf Samt- oder Seidenhäubchen, wie sie früher von gläubigen Protestantinnen zum Kirchgang getragen wurden. Damals als Schmuck und Ergänzung der Tracht, gleichzeitig dem Gebot gehorchend, die Pracht der Haare zu verbergen, werden sie heute  als Souvenir verkauft. Marie-France Petit, eine Rentnerin weit in den Siebzigern, bedauert, dass ihr nur der Sommer des Lichtes wegen diese Liebhaberei erlaube, im Winter wolle ihr einfach das Einfädeln nicht mehr gelingen.

Wir sind unterwegs auf dem „Coulée verte“ von Montbéliard nach Belfort, einem der zahlreichen Radwege der Franche Comté. Für eine kurze Strecke verläuft er zusammen mit dem „Eurovelo 6“. Der 3 100 Kilometer lange Radweg führt vom Atlantischen Ozean bis zum Schwarzen Meer. Um jedoch nicht dort zu landen, überqueren wir den Kanal. Die romantischen Abschnitte  des „Grünen Bandes“ werden von Erlen und Weiden, von Enten und Reihern, von in die Jahre gekommenen, vertäumt vor sich hin tümpelnden  Booten, von verlassenen Schleusenhäuschen und von Kirchturmspitzen bestimmt. Die große Automobilanlage von Sochaux, deren Markenzeichen ein aufgebäumter Löwe mit Kraft strotzenden Vorderpfoten ist, haben wir schon längst hinter uns gelassen. Doch dann taucht ein weiteres Zeichen der Zivilisation auf, die Brücke für den Hochgeschwindigkeitszug TGV, die bei Tavergnan, einem Vorort von Belfort. die sonst idyllische Senke überspannt. Ende des Jahres soll die Strecke eröffnet werden. Der Bahnhof von Montbéliard/Belfort wird dann drei Stunden näher an Paris heranrücken. Es ist, als schichteten sich hier Meilensteine einer nie enden wollenden Mobilitätssteigerung. Die Zeit triumphiert über eine Region, in der einst die Uhren-Industrie führend war.

Als wir am Abend nach einem vorzüglichen Mahl mit Gerichten aus der Region, die aus  leckeren Wurst- und Käsespezialitäten bestehen, die Wirtin um ein Taxi bitten, bekommt diese keine Antwort am Telefon. „Machen Sie sich keine Sorgen, der Chef wird sie ins Hotel bringen“, sagt sie beruhigend. Kurzerhand hat der Patron den Lieferwagen zum Taxi umfunktioniert. Wo denn die Taxis blieben, wollen wir auf der Heimfahrt wissen. Es hinge vermutlich mit der Sparsamkeit der protestantischen Bewohner zusammen. Aber das Restaurant war gut besucht. Die meisten seien Geschäftsleute, denn auch die Durchreisenden, so wie wir, hätten es oft sehr eilig. Das mutet uns allerdings nach den erlebnisreichen Tagen ganz unverständlich an.

Suse Rabel-Harbering, freie Journalistin

Gut zu wissen:
Fahrräder kann man für € 8 pro Tag mieten: Office de Tourisme,1,rue Henri Mouhot, Tel. 03 81 94 45 60, www.Paysdemontbeliard-Tourisme.com

Hôtel Bristol,2, rue de Velotte, Tel. 03 81 94 43 17, www. Hotel-bristol-montbeliard.com  Fast alle Zimmer sind renoviert. Sehr schön sind die im Anbau mit Hallenbad im Hinterhof.

Einer der eher wenigen Sterneköche der Franche Comté kocht im Restaurant Le St. Martin, 1,rue Général Leclerc, Tel. 03 81 91 18 37, e-mail: lesaintmartin.montbeliard @orange.fr

Erstaunliche Parallelen – Situation von Airlines und Presseverlagen

Von der Musikindustrie bis zur Filmbranche, von Büchern bis zu Bildung, von Konsum bis zu Mobilität – überall das gleiche Bild: Bisher etablierte Akteure sehen sich jungen, unverbrauchten, flexibleren, die Möglichkeiten des technischen Fortschritts nutzenden, Anbietern gegenüber und haben erhebliche Schwierigkeiten, sich an diese neuen Bedingungen anzupassen. Besonders faszinierend ist dabei, wie selbst in Segmenten, die nur indirekt vom Internet tangiert werden, kein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Ein Bereich, in dem sich die gleichen Verschiebungen abspielen wie etwa im Verlags- und Publishingwesen, stellt die Luftfahrtbranche dar. Die Parallelen sind erstaunlich.

Hohe Kosten bei Zeitungshäusern und Traditions-Airlines
Fast ein Dutzend größere europäische Fluggesellschaften haben 2012 Konkurs angemeldet, darunter bekannte wie die spanische Spanair und die ungarische Malev. Diese Unternehmen, häufig vor vielen Jahrzehnten entstanden, sind das Äquivalent „Erstaunliche Parallelen – Situation von Airlines und Presseverlagen“ weiterlesen

Der Nurflügler, das Projekt AC 20.30

In Hamburg, an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW),  an der Fakultät für Technik und Informatik wird unter anderem an Flugzeugen geforscht, deren Antrieb nicht mehr `Luft atmend´ stattfinden muss. Dabei geht es vorrangig um elektroangetriebene Flugzeuge,  an denen auch bei Boeing, beim Deutschen Institut für  Luft- und Raumfahrt, in China und Australien geforscht wird. 2001 entwickelte HAW-Professor für Ergonomie und Design Werner Granzeier gemeinsam mit seinem Team und der TU München einen flugtüchtigen Nurflügler im Maßstab 1:30, namens AC 20.30. Nurflügler, glauben Airbus und Boeing, seien mit ihrem tragenden Rumpf bis zu 25 Prozent wirtschaftlicher und effizienter.
Das Projekt `AC20.30´ , www.ac2030.de  ist ein studentisches Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein Nurflügelflugzeug, einen sogenannten  Blended Wing Body (BWB), zu entwickeln und dessen ökonomische als auch ökologische Vor- und Nachteile sowie Lösungen für dessen technologische Realisierung zu erforschen.

Inzwischen konnten mit dem `fliegenden Modell´ erfolgreiche Testflüge absolviert und Fortschritte erzielt werden. Nach dem Ruhestand von Professor Granzeier hat Professor für Meß- und Regelungstechnik  Dr.-Ing. Thomas Netzel  die Projektleitung übernommen,  studentischer Teamleiter ist Samir Kloer, sein Stellvertreter Robert Keller.
Genutzt wird das Modell im Moment, um die Flugzeugkonfiguration zu verifizieren, das  aerodynamische Verhalten bei verschiedenen Flugmanövern zu beobachten und darüber hinaus zu zeigen, dass eine derart ungewöhnliche Flugzeugform absolut – wenn nicht sogar besser als konventionelle Flugzeuge – flugfähig ist.
Außerdem will das Team fernsteuerbare Miniaturen des BWBs auf Basis und in der Größenordnung von Modellflugzeugen konstruieren, um daran Mitglieder auszubilden, die später den großen Versuchsträger steuern können sollen. Weiterhin ist angedacht, einen Mann-tragenden BWB zu entwickeln.
Große Unterstützung erfährt das Team derzeit seitens der Industrie.  Internationalen Austausch gibt es mit einem Team an der University of Sydney, das an einem ganz ähnlichen Projekt arbeitet. Daran, so Arne Gläß, Absolvent der HAW, der die vergangenen fünf Jahre studentischer Teamleiter der Forschungsgruppe war, lässt sich erkennen, dass es auch nach über zehn Jahren ein international ganz besonderer Forschungsgegenstand ist.

Fliegen für die Klimaforschung

Seit Dezember 2004 ist das fliegende Labor CARIBIC (Civil Aircraft for the Regular Investigation of the atmosphere Based on an Instrument Container) einmal pro Monat im Dienste der Wissenschaft unterwegs. Am 27. November ist es von seiner 80sten Reise an Bord des Lufthansa Airbus A340-600 ´Leverkusen´ zurückgekehrt. Diesmal aus Kuala Lumpur, eine Route, die die Forscher besonders interessiert, weil der Flug über die Tropen Daten aus der sogenannten `Waschküche´  der Atmosphäre liefert. Aus den dicht besiedelten Ballungsräumen Asiens gelangen nicht nur viele Spurengase in die Atmosphäre. Hier werden sie auch besonders schnell abgebaut und mit dem Regen ausgewaschen, da die hohen Temperaturen und die intensive Sonnenstrahlung, die zu starken Konvektionen in der Atmosphäre führen und die chemischen Abbauwege antreiben.
Der Container hat mittlerweile gut zwei Millionen Kilometer zurückgelegt. Über 50 verschiedene Gase und Partikelverbindungen werden im Reiseflug in acht bis zwölf Kilometern Höhe aufgezeichnet – in einer Atmosphärenschicht, die für die Wissenschaftler von besonderem Interesse ist, weil hier weder Satelliten noch bodengestützte Messungen klimarelevante Parameter in annähernd gleicher Auflösung erfassen können wie Messungen an Bord von Flugzeugen dies erlauben.
Zehn Forschungsinstitute aus fünf europäischen Ländern haben den Messcontainer gemeinsam entwickelt und ausgestattet. Ein spezielles Einlasssystem am Außenrumpf des Flugzeugs erlaubt es, mittels 20 verschiedener in den Container integrierter wissenschaftlicher Geräte, im Reiseflug in der umgebenden Luft Aerosole und Spurengase zu analysieren. Auch Proben können genommen werden. Der 1,5 Tonnen schwere Messcontainer bringt von jedem Flug auch 116 Luftproben mit, die über bestimmten Regionen genommen werden. Die Daten, die so gesammelt werden, helfen, eine sensible Region der Atmosphäre besser zu verstehen: die Grenzschicht zwischen Troposphäre und Stratosphäre. Die hier stattfindenden Prozesse sind äußerst komplex und beeinflussen die Strahlungsbilanz der Atmosphäre und damit auch das Erdklima.
Am EU-Forschungsprojekt CARIBIC, beteiligen sich unter Federführung des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie zwölf weitere wissenschaftliche Institutionen aus Europa sowie Lufthansa und Fraport. Jedem der monatlichen Messflüge geht eine rund vierwöchige Planungsphase voraus. Nach Absprache der Destination, die die Wissenschaftler aus dem Streckennetz der A340-600 frei wählen können, werden das Flugzeug sowie der nötige Frachtraum allokiert.

Entwicklungsplan `Luftverkehr für Deutschland´

„Der Luftverkehr ist entscheidend wichtig für unsere global agierende deutsche Wirtschaft. Wir brauchen daher einen zeitgemäßen  Entwicklungsplan, der unseren Luftverkehr für die Zukunft aufstellt“, sagte  Klaus-Peter Siegloch, Präsident des  Bundesverbandes der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am 26. November in Berlin. Deswegen habe er Dieter Posch, Hessischer Wirtschaftsminister a.D., gebeten, eine Kommission zur Erarbeitung eines nationalen Luftverkehrskonzeptes zu bilden. Dieser habe sich dazu bereit erklärt und will den Vorsitz übernehmen.
Die wachsende Nachfrage nach Luftverkehr, der zunehmende internationale Wettbewerb und Kostendruck für die Unternehmen, die Diskussion um den Ausbau von Flughäfen und den nötigen Umwelt- und Lärmschutz zeigten, wie dringend notwendig ein umfassendes Luftverkehrskonzept sei. Laut Dieter Posch hätten bisher neben dem Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bereits der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und das Umweltbundesamt (UBA) ihre Mitarbeit in der Kommission zugesagt. Als Luftrecht-Experte sei Prof. Dr. Elmar M. Giemulla von der TU Berlin beteiligt. Vertreter der Bundes- und Landesminister würden ebenfalls zur Mitarbeit eingeladen. Der Bund trage nach dem Grundgesetz die Gesamtverantwortung für die Verkehrsentwicklung, klar sei aber auch, dass Bund und Länder in der weiteren Entwicklung des Luftverkehrs zusammenarbeiten müssten, so Posch. Dieter Posch wurde am 19. Oktober 1944 in Wien geboren und studierte Jura in Marburg und Wien. Er war von 2009 bis 2012 Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung in Hessen und hatte dieses Amt auch von 1999 bis 2003 inne.

Bundesrat für Abschaffung der Luftverkehrssteuer

Der Bundesrat hat am 23. November mit klarer Mehrheit beschlossen, dass die Luftverkehrssteuer noch in dieser Legislaturperiode abgeschafft werden soll.
Das, so Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft(BDL), zeige, dass die Länder den Ernst der Lage für die deutsche Luftfahrt erkannt haben. Der Freistaat Bayern hatte am 23. November einen Entschließungsantrag eingebracht, in dem der Bundesrat die Bundesregierung auffordern soll, noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz zur Abschaffung der Luftverkehrsteuer vorzulegen. Der Bundesrat hat über den Plenarantrag des Freistaats Bayern abgestimmt und ihn mit deutlicher Mehrheit angenommen. Der Bundesrat, so Siegloch, erkenne damit, in welche schwierige und ernste wirtschaftliche Lage die Luftverkehrsunternehmen in Deutschland geraten sind. Deutsche Fluggesellschaften würden durch die Luftverkehrsteuer aufgrund des hohen Anteils von Abflügen aus dem Inland weitaus höher belastet als ausländische Carrier. Jetzt müsse die Bundesregierung umgehend handeln und die Luftverkehrsteuer sofort abschaffen, um weiteren Schaden für den Luftverkehr und die deutsche Wirtschaft zu vermeiden.

Ein Jahr Pause für EU ETS – aber nicht innerhalb Europas

Am 12.  November hatte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard in Brüssel erklärt, dass sie den Emissionshandel im Luftverkehr für Flüge von und nach Europa (EU ETS) für ein Jahr aussetzen, für innereuropäische Flüge aber beibehalten will.

Die EU war mit ihrem Alleingang auf breiten internationalen Widerstand gestoßen. Mehr als 40 Länder, inklusive China, USA, Indien und Russland lehnten den Emissionshandel als Eingriff in ihre Souveränität ab. Die Verschiebung des EU-Emissionshandels (ETS) greift zu kurz, sagt Klaus Peter-Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Er sieht europäische Airlines und Flughäfen weiter im Wettbewerbsnachteil. „Ein globales Problem braucht eine globale Lösung. Dies erkennt die EU-Kommission teilweise mit dieser Entscheidung an, den Emissionshandel im Luftverkehr nicht gegen die internationale Gemeinschaft durchzusetzen“, erklärte Siegloch. Inkonsequent sei jedoch, dass dies nicht für alle Flüge gelten soll, etwa für Flüge innerhalb Europas. Für diese solle weiter gezahlt werden.

Damit stehen die europäischen Airlines im Wettbewerb schlechter da als ihre internationalen Konkurrenten, die überwiegend außerhalb von Europa fliegen und nicht mehr für ihre Emissionen zahlen müssen. Thomas Kropp, Leiter der Lufthansa-Konzernpolitik dazu:“Wir sind gegen wettbewerbsverzerrende Alleingänge und fordern jetzt erst recht eine wettbewerbsneutrale Ausgestaltung des ETS, wie dies auch in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung zugesichert ist. Ein Aussetzen von ausschließlich Flügen ins EU-Ausland ist nicht zielführend. Hier wären Netzcarrier wie Lufthansa, Air France oder British Airways mit ihren Drehkreuzen und Zubringerflügen innerhalb der EU stark benachteiligt.“
Nun gilt es eine Lösung des Konfliktes im Rahmen der ICAO anzustreben.
Der EU-Kommissionsvorschlag muss noch von den EU-Staaten und dem EU-Parlament beschlossen werden.

Der `Ce-Liner´ – das vollständig elektrische Kurzstrecken-Passagierflugzeug

Mit dem von Bauhaus Luftfahrt auf der diesjährigen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin präsentierten  Flugzeugkonzept `Ce-Liner´, einem vollständig elektrischen Kurzstrecken-Passagierflugzeug, könnten die Emissionsziele der Europäischen Kommission `Flightpath 2050´ nicht nur erreicht, sondern sogar weit übertroffen werden. Flightpath 2050 ist  ein neues langfristiges Konzept  der EU-Kommission, das von einer hochrangigen Forschergruppe für Luftverkehr und Luftfahrt erarbeitet wurde. Darin wird dargelegt, wie und wo die europäischen Forschungsschwerpunkte im Interesse eines klaren Zusatznutzens auf EU-Ebene gesetzt werden sollten, um einerseits das Wachstum in der EU und deren weltweite Wettbewerbsfähigkeit zu wahren und andererseits den am Markt bestehenden Bedarf zu decken und die Herausforderungen im Energie- und Umweltbereich zu bewältigen. Der Bericht wurde von Vertretern der Sektoren Infrastruktur, Luftfahrzeuge, Betrieb, Treibstoffe und Forschung für Kommissar Kallas sowie die für Forschung und Innovation zuständige Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn erstellt. Die hochrangige Gruppe für Luftverkehrs- und Luftfahrtforschung wurde im Dezember 2010 eingesetzt. In ihrem Bericht plädiert sie insbesondere dafür, der europäischen Luftfahrtindustrie zu einer weltweiten Führungsstellung zu verhelfen und die Wettbewerbsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sicherheit der Luftfahrt zu fördern, wobei die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Bürger in den Mittelpunkt der Strategie zu stellen sind.

Der `Ce-Liner`, das Konzeptflugzeug von Bauhaus Luftfahrt, wartet mit zahlreichen innovativen Ideen und Technologien auf, die nach Analyse der Wissenschaftler von  Bauhaus Luftfahrt bis zum definierten Markteintritt zwischen 2035 und 2040 zur Verfügung stehen könnten. Besonderes Augenmerk gilt den vollständig elektrischen Systemen und dem Antrieb. Integriert wird die elektrische Architektur in ein Flugzeugkonzept, das zahlreiche innovative Konstruktionsansätze widerspiegelt, wie den sogenannten `C-Flügel´, der auch die aerodynamische Effizienz stark verbessert. Die generelle Auslegung des Konzepts, wie beispielsweise die Kapazität von 189 Passagieren, wurde nach Marktstudien festgelegt.

http://www.bauhaus-luftfahrt.net/archiv/konzeptstudie-zur-elektromobilitaet-in-der-luftfahrt-201ece-liner201c

Neuer Luxus oder `Stealth Luxury´- unsehbar teuer

 „Stealth Luxury“  ist maskierter Statuskonsum, der wie eine Tarnkappe  funktioniert

Der neue Luxus postmaterieller Eliten sei ein Code, den nur Eingeweihte kennen und nicht sofort sichtbar. Das behaupten die Autoren Holm Friebe und Charlotte Noltenius in der Novemberausgabe  `trend update´, dem Magazin des Zukunftsinstituts von Matthias Horx.

Friebe und Noltenius nennen es „Stealth Luxury“. „Bling und Glamour seien over“. Vorbei sei  öffentlich zur Schau gestellter Luxus, denn er gelte in Zeiten von Eurokrisen und Schuldendesastern als dekadent und obszön. Auch in Deutschland leide nicht jeder unter der Finanzkrise und bange um sein Vermögen. Eine schmale Oberschicht sei völlig unbeschadet und ohne Einbußen durch die vergangenen Jahre gekommen,  konnte ihr Vermögen sogar noch mehren. Von den zehn Billionen Euro Nettovermögen der Deutschen besitzen die obersten zehn Prozent über die Hälfte, etwa 53 Prozent. Das belege der aktuelle Armuts- und Reichtums-bericht der Bundesregierung eindrücklich. Laut DIW-Berechnungen von 2007 besitzt das reichste Promille ein Viertel des Gesamtvermögens der Deutschen. Diese Oberschicht wolle einen elitären Lebensstil unter sich und ihresgleichen kultivieren und in Ruhe gelassen werden. Das Vehikel dazu sei ein Konsumstil, der das Widersprüch-liche verbinde: den Eingeweihten den eigenen Status signalisieren und gleichzeitig unter dem Radar der Mehrheit bleiben. `Stealth Luxury´ ein maskierter Statuskonsum, der wie eine Tarnkappe funktioniere.

Ärtze heiraten keine Krankenschwestern mehr

Seit 1997 unter der Regierung Schröder die Vermögenssteuer abgeschafft wurde, könnten sich Vermögen in Deutschland ungestört vermehren und würden auch fiskalisch nicht mehr erfasst.  Allein durch Vererbung in den kommenden zehn Jahren würden Vermögen von über zwei Billionen Euro dazu  beitragen. Neben dem Faktor Vererbung würde zur `sozialen Entmischung´ zudem ein verändertes Paarungsverhalten beitragen. „Neuer Luxus oder `Stealth Luxury´- unsehbar teuer“ weiterlesen