Songs von Leonard Bernstein wie „America“, „Some Other Time“, „Cool“, „Maria“, „Somewhere“ und „One Hand, One Heart“ standen auf dem Programm. „Mr. Redhorn“ Nils Landgren spielte und sang mit Janis Siegel, begleitet von der russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg im Thierschsaal des Kurhauses in Wiesbaden.
„Es gibt keine U-Musik und keine E-Musik. Es gibt nur gute Musik und schlechte“, sagte einst Freigeist Leonard Bernstein, um jegliche Diskussion über Schubladen im Keim zu ersticken. Dementsprechend mochte man auch nicht entscheiden, ob Nils Landgren Hommage zum 100. Geburtstag von Bernstein in der Klassik oder im Jazz zu verorten ist. Verstärkung holte sich der vielfach ausgezeichnete Posaunist und Sänger in beiden Welten – bei der US-Jazzsängerin und Vocalakrobatin Janis Siegel, seit 1972 Mitglied von ,The Manhattan Transfer´ sowie bei der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg. Begleitet wurden sie von Jan Lundgren (Piano), Lisa Wulff (Bass) und Rasmus Kihlberg (Schlagzeug).
Es war ein symphonisches Konzert mit vielen jazzigen Twists. Das Haus war ausverkauft. Es gab tosenden Applaus und Standing Ovations von immerhin nahezu 1 200 Landgren Fans.
„Maria“ war mir persönlich zu jazzig, hatte ich bei der Ansage des Stückes doch etwas mehr „Westside Story Feeling“ erwartet. Erwartet hatte ich auch eine Janis Siegel mit halblangen brünetten Haaren. Sie hatte gestern Abend einen grauen Kurzhaarschnitt und trug ein braves graues Kleid. So ist das mit den Erwartungen. Manchmal werden sie nicht erfüllt.(jwm)