Nach der Air-Berlin-Insolvenz will der britische Billigflieger Easyjet ab 2018 erstmals auf innerdeutschen Strecken fliegen und Lufthansa Konkurrenz machen. Die Airline teilte mit, ab 5. Januar in einem Umfang von 250 Flügen wöchentlich Verbindungen von Berlin nach Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart anzubieten.
Die Airline freue sich, „mehr Wettbewerb und niedrigere Tarife anzubieten zu können, insbesondere auf innerdeutschen Strecken, für die es derzeit nur eine sehr beschränkte Auswahl gibt“, sagte der für das Europa-Geschäft zuständige Manager Thomas Haagensen.
Easyjet hatte im Oktober die Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin angekündigt, die allerdings erst durch die EU-Wettbewerbsbehörde – eine Entscheidung soll am 21. Dezember fallen – genehmigt werden muss. Insidern zufolge dürfte die EU-Kommission den Deal anders als bei der Lufthansa voraussichtlich ohne Auflagen durchwinken. Die Vereinbarung mit Easyjet sieht die Übernahme von 25 Flugzeugen der Air-Berlin-Flotte sowie Start- und Landerechte am Flughafen Berlin-Tegel vor.
Air Berlin war vor seiner Insolvenz der größte Konkurrent für die Lufthansa auf innerdeutschen Strecken. Nach der Insolvenz waren beliebte Routen wie Berlin-München und Berlin-Köln immer wieder schnell ausgebucht, zudem waren Vorwürfe gegen die Lufthansa laut geworden, die Airline würde die Preise in die Höhe treiben. Der Konzern dementiert das, mittlerweile hat sich das Bundeskartellamt eingeschaltet.
Quellen: Easyjet, dpa