Es ist für Lufthansa nicht irgendeine Maschine, deren letzte sieben Exemplare jetzt ausgemustert werden. Von der ersten Serie – der B737-100 – nahm sie seit 1968 gleich 22 von 30 Stück ab und war auch bei den Nachfolgemodellen immer wieder unter den Kunden. Am Ende trugen 148 Flugzeuge dieses Typs den Kranich auf dem Leitwerk.
Jetzt tritt der „Bobby“, wie die 737 genannt wird, seine letzte Reise an: Zum Wechsel auf den Winterflugplan am 30. November verschwindet die Boeing 737 aus der Lufthansa-Flotte. Ihr letzter Flug führt wird sie nach Florida – auf einen Flugzeug-friedhof, wo sie wahrscheinlich an andere Fluggesellschaften verkauft werden. Auf kürzeren Strecken setzt Lufthansa künftig ausschließlich Flugzeuge von Airbus ein. So müssen die Piloten nicht mehr
für unterschiedliche Flugzeugtypen geschult werden, auch die Wartung der Flotte wird einfacher. „Natürlich macht es für die Lufthansa Sinn, auf der Kurzstrecke nur ein Muster zu betreiben. Das sind Synergieeffekte, die man realisieren will“, sagt Kapitän Ulrich Pade auf einem der letzten Flüge mit einer 737. So argumentiert der Verstand – doch auch ein Pilot und seine Besatzung sind mit dem Herzen dabei. Die Wehmut will niemand leugnen.
Die 737 der ersten Serie war mit gut 28 Metern fast genauso lang wie flügelbreit und wirkte ,knuddeliger´ als die großen Geschwister. Irgendwann brachte Boeing ein Kinderbuch heraus, in dem die kleine 737 als „Baby Bobby“ zu ihren Eltern 707 und 727 emporblickte. Der Spitzname hat sich bis heute gehalten – bei Besatzung, Technikern und Flugzeugfans.