Strategien für die ,Digitale Disruption´

ledership_report_2016_zukunftsinstitut_marktmeinungmenschMensch-Maschine-Arbeitswelten sind die Zukunft und die Unsicherheit wächst. Welche Jobs sind künftig noch sicher – rütteln Roboter bald sogar an Chefsesseln und Managergehältern? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Unter-nehmen, Mitarbeiter und Führungskräfte? Franz Kühmayer, einer der Vordenker der neuen Arbeitswelt, hat ein Zukunftsszenario für eine digitale Wirtschaft von morgen gezeichnet. Der Management-Experte zeigt im  „Leadership Report 2016“  Strategien für den Umgang mit der ,digitalen Disruption´ auf.

Der Autor beschreibt drei Stufen der digitalen Revolution. In der ersten Phase werden Abläufe in Unternehmen und Produkte von der analogen in die digitale Form überführt. Die Stufe der Transformation beschreibt die Entwicklung, dass die bisher gültigen Erfolgs-faktoren in einer Branche durch Informations- und Kommunikations-technologie obsolet werden. Die ,Disruption´ stellt als letzte Phase des digitalen Wandels ganze Geschäfts-modelle auf den Kopf: Neue Marktteilnehmer tauchen wie aus dem Nichts auf, Wertschöpfungssysteme verändern sich grundlegend.

Der Arbeitsmarkt der Zukunft
Aktuell kreisen die Diskussionen und Untersuchungen zur digitalen Arbeitswelt vor allem um die Frage, welche Jobs in Zukunft durch Computer ersetzt werden. Forscher der Oxford Universität ordnen 47 Prozent der untersuchten Berufsgruppen in den USA der Kategorie „High Risk“ zu, die Volkswirte der ING-DiBa kommen für Deutschland gar auf 59 Prozent. Dabei werde nicht bedacht, dass die Berufsbilder im Laufe der Zeit einem Wandel unterliegen und somit nicht komplett verschwinden, so der Autor. Doch die „digitale Revolution trifft ins bürgerliche Herz der Gesellschaft, denn sie betrifft nicht nur einzelne Berufsfelder, sondern alle.“ Aus diesem Grund fordert Franz Kühmayer einen politischen Diskurs darüber, wie die digitale Revolution für die Gesellschaft in eine positive Zukunft gelenkt werden kann.

Digitalisierung ist Chefsache
Um Disruptionen in Unternehmen als Chance zu nutzen, müsse die die Digitalisierung zur Chefsache erklärt werden. Digital Leadership – so der Autor – hat zum Ziel, die Kompe-tenzen von Mitarbeitern zu stärken und eine digitale Unternehmenskultur zu etablieren. Smart Data könne zwar zur Entscheidungsfindung herangezogen werden, müsse aber in einer Balance zur subjektiven Intuition stehen – nur so könnten visionäre Entscheidungen getroffen werden. Künftig müsse jeder Mitarbeiter digitale Kompetenzen vorweisen – Big Data werde zur Kulturtechnik für alle. Leadership von morgen bedeute, eine digitale Ethik zu entwickeln. Denn nicht alles, was technisch machbar ist, sei auch gesellschaftlich akzeptabel. Letztendlich liege die Verantwortung nicht bei der Technologie, sondern bei der Führungspersönlichkeit.

Neben dem Schwerpunktthema Digitalisierung zeigt der Autor  drei weitere Trends auf:

1. Crazy Responsibility: Immer mehr innovative Querdenker werden von Unternehmen gesucht. Damit Zukunft gelingen kann, seien weniger Struktur- und Sicherheitsdenken und mehr Mut zur Freiheit vonnöten.

2. Enabling Leadership: Führungsarbeit hat künftig mehr mit Navigieren als mit Steuern zu tun: Das Ermöglichen stehe im Mittelpunkt.

3. Mit Antiwork zeigt der Autor einen Trend auf, der als eine moralische Alternative zu unserer gegenwärtigen Job-Obsession zu verstehen ist. Antiwork stellt das Prinzip der Arbeit von Grund auf in Frage.

www.zukunftsinstitut.de/leadershipreport2016

 

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