Lufthansa bleibt trotz schwieriger Marktlage vorerst bei ihren Flug- zeugbestellungen, denn es mache wegen zusätzlicher Kosten keinen Sinn, Flugzeuge nicht abzuneh- men, die in den nächsten zwei Jahren ausgeliefert werden sol- len, sagte der für die Flotten-planung zuständige Lufthansa-Manager Nico Buchholz am 28. Juni in Seattle.
Die Bestellliste des Lufthansa Konzerns von aktuell 261 neuen Jets mit einem Gesamtlistenpreis von rund 31 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 sei eher konservativ gerechnet. Für etwaige weitere Käufe habe man sich eine nicht genannte Zahl Optionen bei den Herstellern gesichert. Buchholz schloss bei der Überführung des 1500. von Boeing produzierten Jumbo-Jets vom Typ 747 aber nicht aus, dass in den kommenden Jahren einzelne Bestellungen storniert oder verschoben werden könnten. Der Bedarf werde permanent überprüft, sagte Buchholz. Zuletzt hatte Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne wegen starker Konkurrenz auf den wichtigen Amerika-Verbindungen angekündigt, das Flugangebot reduzieren zu wollen.
Über die abgeschlossenen Verträge könne man den Zulauf so steuern, dass die Zahl der Passagiere zwischen 0 und 5 Prozent im Jahr wachsen könne, sagte Buchholz. Lufthansa sei in der Lage, besonders schnell auf Marktschwankungen zu reagieren, da sie ihre Flugzeuge selbst besitze und nur ganz wenige Maschinen ihrer Tochtergesellschaften geleast habe. Die schnellste Reaktionsmöglichkeit sei es, ältere, bereits abgeschriebene Maschinen stillzulegen.
Die am 29. Juni g nach Frankfurt überführte Boeing 747-8 D-ABYP ist der 76. Jumbo, der an Lufthansa ausgeliefert worden ist. Zusammen mit der A380 von Airbus bilden die Maschinen das Rückgrat der Lufthansa-Langstreckenflotte. Lufthansa war 1970 die erste europäische Fluggesellschaft, die eine 747 in den Dienst stellte. An der Weiterentwicklung zur aktuellen Version war die deutsche Airline maßgeblich beteiligt.
Am Sonntag traf der Lufthansa-intern „Yankee Papa“ genannte Jumbo an seiner kunftigen Basis in Frankfurt ein. Die Boeing 747 sei das erste Gro raumflugzeug, das die Produktionszahl von 1500 Flugzeugen erreicht habe, meldete Boeing.