Der neue Konzernchef der Lufthansa Group Carsten Spohr werde Eurowings mit neuen A320 für den Europaverkehr fit machen und denke sogar an Direktverbindungen zwischen Flughäfen außerhalb Deutschlands, meldete ,Der Spiegel´ am 15. Juni.
Tage zuvor hatte Lufthansa die Märkte mit einer Gewinnwarnung geschockt. Die Nachricht löste den stärksten Kursrutsch der Lufthansa-Aktie seit dem 11. September 2001 aus. Im Wochenvergleich verlor das Papier inzwischen fast 19 Prozent an Wert.Für die Jahre 2014 und 2015 korrigierte Lufthansa ihre operative Gewinnerwartung um gut eine Milliarde Euro nach unten. Ein Preisverfall auf der Langstrecke und zunehmende Direktverkehre der Billiglflieger in Europa setzten dem Konzern zu, erklärte Finanzvorstand Simone Menne. Der Vorstand prüfe „alle Optionen, um die Zukunftsfähigkeit der Lufthansa zu sichern“, sagte ein Sprecher am letzten Wochenende. Eine Entscheidung zu Eurowings sei aber noch nicht gefallen.
Angriff auf die Billigflieger?
Bei der Commerzbank kommt die Idee nicht gut an. Es stelle sich die Frage, warum Lufthansa neben Germanwings einen weiteren günstigen Anbieter brauche, schrieb Analyst Johannes Braun in einer Studie. Sollte dahinter die Idee stecken, eine „eher paneuropäisch ausgerichtete Airline“ zu schaffen, wäre das ein gewagter Schritt, meint Braun. Denn dies würde einen direkten Wettbewerb mit Ryanair, Easyjet, Norwegian und Vueling bedeuten.
DZ-Bank Analyst Dirk Schlamp bezeichnete den eventuellen Schritt zur Bildung einer zweiten Günstigplattform hingegen als „sinnvoll“.
Spohr selbst hält mit seinen Plänen noch zurück. Die schlechte Nachricht von der Gewinnwarnung musste Menne den Aktionären überbringen. Spohr will sich erst Anfang Juli gegenüber Mitarbeitern und Anlegern zu Wort melden.
Quellen: dpa-AFX