„An Green Economy geht kein Weg vorbei. Der Megatrend Neo-Ökologie wird die Märkte, die Unternehmen sowie deren Prozesse und Produkte radikal verändern.“. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie des Zukunfts-instituts ,Die Zukunft der Umwelt – Auf dem Weg zur Green Economy´.
Infolge von Globalisierung, Klimawandel, Rohstoffknappheit sowie eines stärkeren Umwelt- und Verantwortungsbewusstseins der Konsumenten werde Wachstum in Zukunft auf einer neuen Mischung aus Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlichen Engagement beruhen. Derzeitig freiwillige Maßnahmen, so die Prognose, werden zunehmend zum Wettbewerbsfaktor und Differenzierungs-merkmal. Das Konsumieren mit gutem Gewissen werde zum Wachstumsmotor.
Konsumenten seien immer mehr dazu bereit, Geld für ,gute´ Produkte auszugeben. Fair, grün und nachhaltig wären die entscheidenden Qualitätskriterien von morgen. Kaum ein Unternehmen bekomme den Wertewandel nicht zu spüren. Wer unter diesen veränderten Rahmenbedingungen weiter auf , business as usual´ setze oder oberflächlich ,Greenwashing´ betreibe, bleibe mittelfristig auf der Strecke. Studienautor Christian Rauch ist sich sicher, dass Umweltmanagement und ökologische Nachhaltigkeitsstrategien überlebensnotwendig für Unternehmen werden. Denn stärker noch als von der Technologie seien Unternehmen in Zukunft konsumentengetrieben. Was in der Lebensmittelbranche mit , Bio´ und ,Fairtrade´ begonnen habe, weite sich auf immer mehr Bereiche der Wirtschaft aus.
In den kommenden Jahren müsse der Grundstein für eine Ära nach Atom- und Ölzeitalter gelegt werden. Die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Ressourcen hat in der Green Economy oberste Priorität. Auch wenn, gemessen am globalen Maßstab, Kohle, Erdöl und Erdgas mittelfristig noch den Löwenanteil am Energiemix ausmachen, werde eine Fülle kleinster , Energiesammler´, die thermische Energie oder Bewegungsenergie in Elektrizität umwandeln. So sehe beispielsweis der Ansatz des israelischen Start-ups ,Innowattech´ vor, Straßen zu bauen, die den Druck der Autoreifen zur Stromerzeugung nutzen. (www.innowattech.co.il)
Tanzboden und Klimaschutz
Das Konzept der dezentralen Energieproduktion werde langfristig Großstädte zu Green Cities machen. Um die Vision real werden zu lassen, seien nicht nur technische, sondern auch soziale Innovationen unerlässlich. Es gehe um die intelligente Verknüpfung modernster Informations- und Umweltechnologien mit soziologischen Konzepten des Verhaltens, um den Verbrauch von Ressourcen zu verringern. Lassen sich Menschen dazu motivieren, sich mehr zu bewegen, um ihre Bewegungs- in elektrische Energie umzuwandeln? Eine Antwort auf diese Frage fand das niederländische Unternehmen Sustainable Dance Club, das einen Tanzboden entwickelt hat, der genau das umsetzt, um Partykultur und Klimaschutz zusammenzubringen. Denkbar wäre die Weiterentwicklung hin zu einem Sustainable Energy Floor. Dieser könnte überall dort verlegt werden, wo täglich viele Fußgänger entlanggehen (www.sustainabledanceclub.com). Wo Wege und Straßen zu Energiequellen werden, ließen sich Telefonzellen zu Stromtankstellen umrüsten – ein weiteres innovatives Konzept, das in der Studie vorgestellt wird.
Die große Herausforderung ist, die Bereiche Energie, Mobilität, Stadtentwicklung und Datenverarbei-tung klug miteinander zu vereinen. Das verändere auch die Rolle der Energieversorger. Um ihren Beitrag zur Umwandlung der Städte zu Green Cities zu leisten und Kunden langfristig zu binden, müssen sie zu Full-Service-Energieagenturen werden, die sich um alle Belange in energetischen Fragen kümmern und ihren Kunden dabei praktische Unterstützung bieten.
Weitere Infos: http://www.zukunftsinstitut.de/zukunft-umwelt