Foto: Max Planck Institut /Zivile Luftverkehrsströme
Nach einer Analyse des Flugbuchungs-Weltmarkführers Amadeus, ist Asien die wettbewerbsintensivste Region, Europa hat die höchste Lowcost-Durchdringung und der Nahe Osten wird immer wichtiger.
Laut Amadeus ist das weltweite Flugverkehrs-Aufkommen zwischen 2011 und 2012 um fünf Prozent gestiegen. Amadeus liefert Daten zum Passagieraufkommen für beliebige Start- und Zielflughäfen. Diesen Zahlen zufolge wuchs der asiatische Markt zwischen 2011 und 2012 um neun Prozent, gefolgt von Lateinamerika mit sechs Prozent. Die Studie zeigt außerdem, dass sich 22 Prozent des weltweiten Flugreiseverkehrs auf 300 Strecken konzentriert. Auf jeder davon fliegen jährlich mehr als eine Million Passagiere. 69 Prozent des weltweiten Flugreiseverkehrs läuft auf Hauptstrecken mit jeweils 100 000 Passagieren jährlich.
Unter den Drehkreuzen sticht der Nahe Osten mit den drei Flughäfen Doha, Abu Dhabi und Dubai als besonders leistungsstark hervor. Sie zeigen einen hohen Anteil an Umsteigepassagieren. Etwa 15 Prozent aller Passagiere auf den Strecken von Asien nach Europa und von Europa in den Südwestpazifik fliegen über einen dieser drei Airports. Das Passagieraufkommen zwischen Europa und Asien mit Umstieg im Nahen Osten wächst zirka 20 Prozent pro Jahr.
Die Analyse zeigt zudem, dass Asien der Airlne-Markt mit dem stärksten Wettbewerb ist. 75 Prozent des Flugverkehrs dieser Region wird von drei oder mehr Fluggesellschaften abgewickelt, 27 Prozent von fünf oder mehr. Das bedeutet, dass alle Strecken der Region sehr wettbewerbsintensiv sind. Dies steht in starkem Kontrast zu anderen Regionen wie dem Nahen Osten und Europa, wo nur die Hälfte des Flugverkehrs von drei oder mehr Airlines bedient wird.
Aufkommenstärkster Flugverkehr auf innerasiatischen Strecken
Laut Amadeus liegen sieben der zehn Passagierstrecken mit dem weltweit stärksten Aufkommen in Asien. Der Flugverkehr zwischen den Städten Jeju und Seoul in Südkorea ist die verkehrsreichste Flugstrecke der Welt. Die Konzentration auf dem asiatischen Flugmarkt legt weiteres Wachstum in dieser Region nahe, denn es bietet sich den Fluggesellschaften die Chance, Sekundärverbindungen jenseits der wettbewerbs-intensiven „Superstrecken“ zu entwickeln. Darüber hinaus zeigt die Analyse, dass die Verbindungen mit mehr als 100.000 jährlichen Passagieren in Asien im Bereich von vier bis neun Prozent wachsen, die kleineren und mittelgroßen Verbindungen der Region mit geringerem Aufkommen aber um ungefähr 19 bis 21 Prozent pro Jahr. Veränderungen zu 2011 gab es auf der Strecke Peking–Schanghai. Sie rückte in der Liste der führenden Strecken der Welt vom siebten auf den vierten Platz vor. Die Strecke Sapporo–Tokio hat Rio de Janeiro–São Paulo überholt und steht nun an zweiter Stelle. Die Strecke Okinawa–Tokio ist neu in den Top Ten und nimmt Rang neun ein.
Der Wettbewerb nimmt ständig zu
In den vergangenen drei Jahren ist die Airline-Branche ständig wettbewerbsintensiver geworden. Der Anteil des Flugaufkommens, das von ein oder zwei Fluggesellschaften bedient wird, ist jedes Jahr um zwei Prozentpunkte gesunken – von 39 Prozent im Jahr 2010 auf 35 Prozent 2012. Gleichzeitig ist der Anteil des Flugaufkommens mit vier oder mehr konkurrierenden Fluggesellschaften gestiegen – von 35 Prozent im Jahr 2010 auf 38 Prozent 2012.
Asien ist der Markt mit dem weltweit stärksten Wettbewerb unter den Fluggesellschaften. 75 Prozent des Flugaufkommens werden von mehr als drei Fluggesellschaften bedient, nur 25 Prozent von einer oder zwei. Das steht in deutlichem Kontrast zu anderen Regionen. In Europa beispielsweise werden 45 Prozent des Flugaufkommens von lediglich ein oder zwei verschiedenen Airlines bedient, im Nahen Osten liegt der Wert bei 50 Prozent. Die große Wettbewerbsintensität des asiatischen Flugmarktes kann laut Amadeus auf die starke Konzentration der Passagiere auf eine relativ kleine Zahl von „Superstrecken“ zurückzuführen sein, wo mehrere Fluggesellschaften konkurrieren.
Die drei wichtigsten Flughäfen der Region Naher Osten – Dubai, Doha und Abu Dhabi – verzeichnen ein insgesamt starkes Flugreisen-Wachstum von rund zehn Prozent pro Jahr. Der Anteil der Umsteiger ist sehr hoch und liegt bei jeweils rund 50 Prozent. Diese Zahlen zeigen die zunehmend wichtigere Rolle der Region als Drehkreuz zwischen Europa und den Wachstumsmärkten in den Regionen Asien und Südwestpazifik. Zusammengerechnet läuft über die drei Flughäfen bereits rund 15 Prozent des Flugverkehrs zwischen Asien und Europa sowie zwischen Europa und dem Südwestpazifik. Besonders interessant: Während das Gesamt-Verkehrsaufkommen zwischen Europa und Asien im Jahresvergleich um nahezu sieben Prozent wächst, kommt das Volumen zwischen den Regionen, das über den Nahen Osten läuft, von 2011 bis 2012 auf ein Wachstum von fast 20 Prozent.
Low Cost Carrier
Low Cost Carrier haben in den vergangenen zehn Jahren einen bedeutenden Aufstieg, vor allem in den klassischen Märkten erlebt. In Europa ist der Anteil des Low-Cost-Carrier-Flugaufkommens am größten, im Jahr 2012 beträgt er 38 Prozent des Gesamtvolumens. Eine deutliche Durchdringung mit Low Cost Carriern verzeichnen auch die Regionen Südwestpazifik mit 37 Prozent und Nordamerika mit 30 Prozent. In den Ländern, in denen das Flugreiseaufkommen am stärksten wächst, ist der Anteil der Low Cost Carrier moderat: im Nahen Osten liegt er bei 14 Prozent des Gesamtverkehrs, in Asien bei 19 Prozent und in Lateinamerika bei 25 Prozent. Inn Europa hat Spanien mit 57 Prozent den höchsten Anteil an Low-Cost-Carrier-Abflügen, gefolgt von Großbritannien mit 52 Prozent. Trotz des insgesamt niedrigen Marktanteils von Low-Cost-Carrier-Flugreisen in Asien trotzen einige Länder diesem Trend, beispielsweise laufen 65 Prozent aller Flugreisen auf den Philippinen und 61 Prozent aller Flugreisen in Thailand über Low-Cost-Carrier.
„Unsere Analyse belegt die raschen Veränderungen und die steigende Wettbewerbs-intensität im weltweiten Luftverkehr. Fluggesellschaften und die ganze Reisebranche müssen daher ihre operativen Entscheidungen in zunehmendem Maß auf Daten und Statistiken gründen. So erkennen sie Chancen wie auch Risiken, sobald sie auftauchen“, sagt Pascal Clement, Head of Travel Intelligence bei Amadeus.
Quelle: Amadeus/Foto: Max Planck Institut: weltweiter Luftverkehr
Seit 2002 ist Amadeus Flugbuchungs-Weltmarktführer . 2005 wurde eine strategische Neuausrichtung eingeleitet. Amadeus strebt an, zum weltweit führenden Anbieter von IT-Lösungen für Airlines und die gesamte Touristik-Industrie zu werden. Das Unternehmen Amadeus verfügt über ein eigenes Rechenzentrum in Erding, Deutschland. Im Jahr 2010 wurden dort eine halbe Milliarde Transaktionen pro Tag verzeichnet. Globale Operationcenters gibt es in Miami, USA, und Sydney, Australien. Lokale Kompetenzzentren in Deutschland, Thailand, Polen, Kolumbien und UK.