Cockpit Airbus A319
Laserpointer-Angriffe auf Piloten im deutschen Luftraum haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. Das für Flugsicherheit zuständige Luftfahrtbundesamt in Braunschweig teilte mit, dass ihm im vergangenen Jahr 342 Zwischenfälle gemeldet wurden, davon 261 in Deutschland selbst. Im Jahr davor seien es 279 gewesen, 197 davon im Inland.
Besonders häufig waren Laserattacken im Umfeld großer Flughäfen wie Frankfurt (38), München (28) oder Köln (31). Einzelne Fälle wurden auch von kleinen regionalen oder lokalen Flughäfen gemeldet. Nach Angaben der Zeitungen der WAZ-Gruppe, die am Donnerstag als erstes über die Statistik berichtet hatten, erreichte die Zahl der Attacken im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit den ersten Erhebungen vor fünf Jahren.
Als Folge der Blendung durch Laserpointer können Besatzungen im Landeanflug irritiert werden, im Extremfall kann die Sicht der Piloten für längere Zeit stark beeinträchtigt werden. Auch ernste gesundheitliche Schäden an den Augen sind möglich. Sechs Mal hätten sich Besatzungsmitglieder 2012 anschließend zum Arzt begeben müssen, bestätigte das Luftfahrtbundesamt.
Im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) beschäftigt sich bis August 2013 ein Projekt mit Techniken zur Abwehr von Laserpointer-Attacken. Geeignete Schutzbrillen zu entwickeln erweise sich als problematisch, da sie immer nur für bestimmte Wellenlängen ausgelegt seien. Zudem verdunkelten sie die Sicht. Größere Chancen hätten Spezialfolien, die auf die Innenseite der Cockpitfenster aufgebracht werden könnten. Bis zur Marktreife würden aber noch einige Jahre vergehen.
In Deutschland dürfen nur Ein-Milliwatt-Laserpointer mit einer Reichweite von etwa 20 Metern verkauft werden. Der Besitz von wesentlich stärkeren und über das Internet bezogenen Lasern ist aber erlaubt.
Quelle: AFP, dpa/Foto: Lufthansa