Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne hat Überlegungen für Lowcost-Operationen in Richtung Asien ins Gespräch gebracht. Damit soll der Konkurrenz vom Golf und aus Südostasien gegengesteuert werden.
Lufthansa prüft die Gründung einer Lowcost-Langstrecken-Abteilung, um Marktanteile auf Asienverbindungen gegen die Wettbewerber aus der Golfregion verteidigen zu können. Das berichtet der Finanznachrichtendienst `Bloomberg´ und beruft sich dabei auf ein Gespräch mit Simone Menne, Chief Financial Officer der Lufthansa. Eine Langstrecken-Lowcost-Tochter könnte laut Menne nach dem Beispiel von Germanwings funktionieren, ohne dass die Konzernmutter Lufthansa ihr Geschäftsmodell gänzlich zur Disposition stellen müsste. Eine andere Möglichkeit wäre laut Menne eine Allianz mit einer Fluggesell-schaft aus dem Nahen Osten oder Asien.
Lufthansa kämpfe insbesondere auf Südost-Asien- und Indien-Strecken gegen Emirates und Etihad Airways, die Passagiere zunehmend über ihre Drehkreuze Dubai und Abu Dhabi lenkten. So hätte man die Ziele Hyderabad und Kalkutta aufgeben müssen, weil sie nicht mehr wirtschaftlich bedient werden konnten, sagte Menne. Man müsste sich daher alle Optionen anschauen. Es könne eine Partnerschaft, ein Joint-Venture oder auch die Verabschiedung aus diesem Markt sein.
Analysten hingegen sehen den Schritt skeptisch. und setzen auf Codesharings oder ein Joint Venture mit Turkish Airlines. Letztere verfolgt ein ambitioniertes Wachstums-programm und genießt volle staatliche Unterstützung. Außerdem sind Lufthansa und Turkish Airlines in der Star Alliance verbunden und sie betreiben gemeinsam zu gleichen Teilen über zwanzig Jahren die Ferienfluggesellschaft SunExpress.
Lufhansa muss zudem auf die jüngsten Entwicklungen bei den europäischen Wettbe-werbern IAG und Air France-KLM reagieren. Die IAG-Tochter British Airways lud im Oktober 2012 Qatar Airways in das Luftfahrtbündnis Oneworld ein, während Air Berlin sowohl von ihrem Großaktionär Etihad Airways als auch von Air France bedrängt wird, von Oneworld zu Skyteam zu wechseln.
Quelle: Bloombergi/Foto: Hongkong Advertising