„Ich habe den Blues“ – das heißt soviel wie „Ich bin traurig“. Das englische Wort „blue“ steht nicht nur für die Farbe blau, sondern auch für einen trau- rigen Gemütszustand. Danach ist ein ganzer Musikstil benannt: Der Blues. Die Rheingau Musik Festival ,Bluesnight´, die ursprünglich im Park des Schlosses Vollrad im Rheingau stattfinden sollte, wurde witterungsbedingt in den Friedrich-von-Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses verlegt. Die Stars des Abends: Die Bluesmusiker Eric Bibb und Jean Jacques Milteau.
Warum aber ist der Blues meistens eine sehr traurige und melancholische Musik? Vor ungefähr 400 Jahren hatten Sklaven aus Afrika in Amerika ein hartes Leben. Um sich ihre Qualen zu erleichtern, sangen sie: Bei der Arbeit auf dem Feld so genannte „Worksongs“ – „Arbeitslieder“, mit denen sie den Rhythmus ihrer Arbeit abstimmten. In ihren Gottesdiensten stimmten sie Negro Spirituals an – biblische Lieder, die meist von Hoffnung und Erlösung erzählten. Worksong und Negro Spiritual sind die Vor- fahren des Blues. Der Blues entwickelte sich dann vor etwa hundert Jahren. Er erzählt meistens vom Leid und von den Sorgen eines Einzelnen. Die Texte wurden oft spontan erfunden. Zum Blues gehört es auch, sehr gefühlvoll und manchmal mit rauer Stimme zu singen. Sogar unsaubere Noten gehören dazu. In der klassischen Musik wäre das unmöglich – im Blues sind sie ein Muss. Man nennt sie ,Blue-Notes´ und in „Eric Bibb und Jean Jacques Milteau bringen den Blues ins Wiesbadener Kurhaus“ weiterlesen