Die fünf Megatrends für Unternehmen in den 2020er Jahren

Megatrends versuchen Orientierung zu geben in einer immer komplexer werdenden Welt/Foto: welt.de

Unter den zwölf  Megatrends haben fünf in näherer Zukunft besondere Bedeutung für Unternehmen. Sie werden Firmen in den 2020er Jahren am stärksten prägen. Eine Analyse von Harry Gatterer.

Die zwölf Megatrends, die das Zukunftsinstitut definiert hat, sind sozusagen Lawinen in Zeitlupen, stellen ganze Branchen auf den Kopf und durchdringen alle Lebensbereiche. Anders als Trends, die nur einige Jahre wirken, haben Megatrends eine Wirkdauer von mehreren Jahrzehnten. Für Unternehmen werden in der näheren Zukunft, den 2020er Jahren, fünf der zwölf  Megatrends besonders wichtig sein.

Individualisierung

Heute sei  der Megatrend Individualisierung noch sehr stark egoistisch geprägt. Künftig aber werde er vermehrt auf Tribes, Community und kollektive Intelligenz bauen. Individualisierung wandele sich und drücke sich in einer neuen Wir-Kultur aus. Gemeinschaften, Kollaborationen und Kooperationen rückten statt des Ich in den Fokus. Für Unternehmen habe dies vor allem Einfluss auf die Art, wie in  Teams zusammengearbeitet werde und wie Organisationen geführt werden.

Silver Society

Alles konzentriere sich im Moment auf neue Technologien. Die älter werdende Gesellschaft stehe dadurch im Schatten und werde völlig unterschätzt. Doch auch wenn das Pro-Aging derzeit noch unter Wert geschlagen werde, seien Unternehmer gut beraten, sich diese Potenziale zu erschließen. Die Silver Society bedeute eine Umkodierung der Wirtschaft, die sich im kommenden Jahrzehnt deutlich zeigen werde.

Menschen in der zweiten Lebenshälfte hätten  eine andere Sicht auf Leistung, Wachstum und Innovation als die Jüngeren. Zudem schätzten sie Vorgänge in Unternehmen, was wichtig und richtig ist, anders ein. Diese Routiniers seien ein unglaublicher Erfahrungsschatz und Hort der Gelassenheit. Die Alterung der Gesellschaft werde zwar großteils als Problem betrachtet, sie könne aber, gerade in Unternehmen, zu ihrer Vitalisierung beitragen.

Konnektivität

Laut Gatterer leben wir in einem Netzwerk von Netzwerken. Jeder seit  mit jedem und allem verbunden, immer und überall. Dieser Umstand fordere uns technologisch, er fordere uns aber vor allem sozial, in unserer Haltung und unserem Denken. Das Zusammenspiel zwischen Menschen und Technologie, der Umgang mit den neuen Möglichkeiten, werde sich in den 2020er Jahren richtungsweisend entwickeln, wenn der gegenwärtige technologische Hype umfassender begriffen wird. Wenn sich herauskristallisiere, wie und wo wir Technologie wirklich effizient einsetzen können und wollen, ergäben sich hier enorme Potenziale zur Effizienzsteigerung und für neue Geschäftsmodelle.

Urbanisierung

Durch die weltweit zunehmende Bevölkerung der Städte und neue ökonomische Prinzipen für Produktion und Logistik, werde der urbane Raum als Produktionsstätte wieder deutlich interessanter. Heute werde  in Städten vor allem Wissen produziert, 3D-Druck, Urban-Farming und Co. zeigten aber, dass auch die Produktion von Gütern wieder ihren Platz in der Stadt findet.

Wissenskultur

In unserer komplexen Welt sei Wissen fluide, deshalb rückten vor allem Fähigkeiten in den Fokus, die uns erlauben, agil zu sein und auf Veränderungen und Überraschungen zu reagieren. Ganzheitliches, systemisches Denken, Kontextbildung und Beobachtung zweiter Ordnung werden ebenso zu Kernkompetenzen wie zutiefst (zwischen-)menschliche Qualitäten. Gerade für Führungskräfte seien diese  enorm wichtig, um mit der Organisation und den Mitarbeitern zu kommunizieren. jwm

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