Die Lufthansa gliedert die belgische Fluggesellschaft Brussels Airlines nach der Komplettübernahme in ihre Tochter Eurowings ein. Der Vorstand der Lufthansa habe der Ausübung der Kaufrechte für die noch ausstehenden 55 Prozent der Aktien zugestimmt, teilte Lufthansa mit.
Damit könne die Übernahme von Brussels Airlines wie geplant bis Anfang 2017 abgeschlossen werden. Lufthansa zahlt für das Aktienpaket an der Brussels-Muttergesellschaft SN Airholding 2,6 Millionen Euro. Nach der Übernahme solle Brussels unter dem Dach von Eurowings 23 Ziele auf der Langstrecke und ihre 79 Destinationen in Europa weiter bedienen. Die Marke Brussels Airlines bleibe erhalten.
Lufthansa plant beim Neuzugang Brussels Airlines keinen Schrumpfkurs. „Wir wollen keinen Jobabbau“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am 15. Dezember in Brüssel. Die belgische Fluglinie solle vielmehr wachsen, etwa durch eine neue Verbindung ins indische Bombay.
Einsparungen durch gemeinsamen Flugzeugeinkauf
Lufthansa erwartet nach vollständiger Integration Synergien in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags. Allein durch den Flug, der mit einem Airbus A330 durchgeführt wird, entstünden in Brüssel Hunderte neuer Stellen. Einsparungen zwischen den Fluglinien sollten hingegen an anderer Stelle erzielt werden, etwa im gemeinsamen Flugzeugeinkauf. Deutschlands größte Fluggesellschaft hält schon 45 Prozent an den Belgiern und zieht nun eine Option, um auch die restlichen 55 Prozent der Anteile zu übernehmen. Der Preis für das noch ausstehende Aktienpaket beträgt 2,6 Millionen Euro.
Mit den Belgiern wächst die Flotte von Eurowings um 51 Flugzeuge. Damit kommt Lufhansa-Chef Spohr bei seiner Strategie voran, Eurowings im Konkurrenzkampf mit Billigfliegern auszubauen. Bisher fliegen unter Wings-Flagge nur Gesellschaften der Lufthansa-Familie: Eurowings, Germanwings, die Wiener Eurowings Europe und SunExpress. Mit Brussels Airlines kommt nun eine ausländische Fluggesellschaft hinzu. Wachsen soll Eurowings zudem mit bis zu 35 Jets von Air Berlin, die gemietet werden sollen.
Quellen: Reuters, Handelsblatt, Lufthansa