Die Ergebnisse der Lärmwirkungsstudie NORAH (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health), der bisher umfassendsten Untersuchung der Wirkungen von Flug-, Schienen- und Straßenverkehr auf den Menschen, wurden am 29. Oktober in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Fast fünf Jahre lang wurden die Schalleinwirkungen auf bis zu 27 000 Studienteilnehmer von neun wissenschaftlichen Institutionen erforscht. Forschungs- und Fachinstitutionen aus Medizin, Psychologie, Sozialwissenschaft, Akustik und Physik hatten sich dazu zusammengeschlossen. Die Untersuchungen fanden am Flughafen Frankfurt sowie an den Vergeichsstandorten Köln/-Bonn, Berlin und Stuttgart statt. Nie zuvor seien Zusammenhänge in der realisierten Breite und Tiefe untersucht worden, sagte Johann-Dietrich Wörner, Vorstand des Frankfurter Forums Flughafen und Region (FFR). NORAH sei ein Meilenstein der Lärmwirkungsforschung.
Über 2 500 Seiten Ergebnisberichte
Das Konsortium hat über 2 500 Seiten Ergebnisberichte vorgelegt, die man jetzt gründlich analysieren müsse, so Wörner. Die bisherigen Ergebnisse ließen sich im Wesentlichen wie folgt zusammenfassen: Statistisch haben alle drei Verkehrsträger einen signifikanten Effekt auf das Erkrankungsrisiko an Depression. Keinen statistisch nachweisbaren Zusammenhang gibt es zwischen Fluglärm und Blutdruckerhöhung und Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das Leselernverhalten von Grundschulkindern wird durch Fluglärm signifikant beeinträchtigt. Die jetzt vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse müssten in den kommenden Wochen detailliert bewertet werden. Wörner appellierte im Rahmen der Pressekonferenz ,sehr sorgsam´ mit dem Ergebnissen umzugehen. http://www.norah-studie.de
NORAH – Auftrag und Finanzierung
Auftraggeber der NORAH-Studie ist das Umwelt- und Nachbarschaftshaus GmbH (UNH) in Kelsterbach, eine Tochtergesellschaft des Landes Hessen. An der Finanzierung der Studie waren neben dem Land Hessen die Kommunen, Fraport, Luftverkehrsgesell-schaften und das UNH beteiligt.
Forum Flughafen und Region
2008 beschloss die hessische Landesregierung, ein Forum Flughafen und Region (FFR) einzurichten, in dem der Dialog zwischen der Region und der Luftverkehrswirtschaft fortgeführt werden kann. Im Zentrum der Diskussionen stehen die Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Rhein-Main-Region. http://www.forum-flughafen-region.de