Lotsen wollen Flugzeuge im Notfall aus der Ferne steuern

Lotsen der Deutschen Flugsicherung in Langen bei Frankfurt
Lotsen der Deutschen Flugsicherung in Langen bei Frankfurt

Nach dem Germanwings-Unglück hat die Deutsche Flugsicherung vorge-schlagen, Verkehrsflugzeuge im Notfall vom Boden aus zu steuern. Die notwendige Technik sei bei Drohnen grundsätzlich vorhanden, sagte DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle am 15. April in Langen bei Frankfurt.
Er wolle den Vorschlag in der nationalen Task Force zur Flugsicherheit gründlich diskutieren. Mit einer Umsetzung rechne er allerdings frühestens im nächsten Jahrzehnt.
Grundsätzlich müsse dem in Not geratenen Flugzeug ein veränderter Flugplan eingespielt werden, erläuterte Scheurle. Dies könne auch vom Boden oder aus einem Abfangjäger heraus geschehen. Das Flugzeug werde dann auf einem sicheren Weg auf einem nahe gelegenen Flughafen automatisch gelandet. Scheurle verwies auf den Fall eines griechischen Flugzeugs, das im Jahr 2005 mit bewusstloser Besatzung abgestürzt war.
Man könne an die Ergebnisse des früheren EU-Forschungsprojekts ,Sofia´ (Safe automatic flight back and landing of aircraft) anknüpfen, sagte der DFS-Chef. In dem nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gestarteten Projekt war im Simulator bis 2009 getestet worden, wie man ein entführtes Flugzeug vom Boden steuern könnte. An dem rund 5 Millionen Euro teuren Forschungsprogramm hatten sich mehrere nationale Flugsicherungen und Luftfahrtunternehmen beteiligt und die Technik für grundsätzlich möglich erachtet. Einen Testlauf mit einem realen Flugzeug hatte es aber nicht gegeben.

Quelle: dpa

 

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