Der seit 1. Mai amtierende neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat ein straffes Arbeitsprogramm vor sich. Als eine der ersten Amts- handlungen machte er die Netz- entwicklung der Lufthansa Group zur Chefsache.
Netzplanung und -steuerung verblei- ben in der Verantwortung der einzelnen Fluggesellschaften. Der bislang für das Passagiergeschäft der Lufthansa Passage Airlines zuständige Spohr hat am 1. Mai als Nachfolger von Christoph Franz den Chefposten bei Europas größtem Luftverkehrskonzern angetreten. Spohr werde einen stärkeren Fokus auf den Airlineverbund mit seinen vielfältigen Marken und Drehkreuzen legen, kündigte Lufthansa an. Der Konzern hatte in den vergangenen Jahren die Gesellschaften Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines übernommen sowie die Tochter Germanwings ausgebaut. Neben der Markenvielfalt ist damit ein komplexes System mit mehreren eng beieinanderliegenden Drehkreuzen in Frankfurt, München, Brüssel, Wien und Zürich entstanden, die aufeinander abgestimmt werden müssen.
Was zudem eine Herausforderung für die nächsten Wochen sein wird, ist ein erfolgreicher Tarifabschluss mit den Piloten, neben dem immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck durch die Staatsairlines vom Golf und die Billigflieger, die versuchen in das Geschäfts-reise-Segment vorzudringen. Zwar ist Spohr mit Germanwings nicht schlecht für diesen Konkurrenzkampf im Billigsegment gewappnet, aber der Druck erhöht sich.