Die Piloten von Europas größter Fluggesellschaft stimmten mit großer Mehrheit für den Arbeits-kampf. Einen exakten Termin nannte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am 21. März aber nicht. Lufthansa müsse sich ab sofort auf Arbeitskampfmaßnahmen einstellen, sagte Tarifexpertin Ilona Ritter.
Die VC werde jeden Streik 48 Stunden vorher ankündigen und die Osterfeiertage seien zunächst tabu.
Eine knappe Stunde nach Bekanntwerden des Streik-Votums lag die Lufthansa-Aktie mit rund einem Prozent im Minus, nachdem siezuvor zeitweise um mehr als ein Prozent zugelegt hatte. Wie teuer ein Pilotenstreik die Lufthansa zu stehen käme, hängt vor allem vom Termin und der Dauer des Ausstands ab. Commerzbank-Analyst Frank Skodzik schätzt, dass regionale Warnstreiks den Konzern täglich einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag kosten. Ein voller Streik auf den Lufthansa-Hauptrouten würde nach seinen Berechnungen jeden Tag mit 30 bis 40 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Betroffen wären die Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Im Tarifkonflikt geht es nicht nur um die Gehaltserhöhung, sondern auch um Betriebsrenten und Übergangsregelungen, wenn Piloten im Alter unter 65 Jahren aufhören. Dafür waren zwei getrennte Urabstimmungen abgehalten worden.
In der seit sechs Wochen laufenden Urabstimmung zur Vergütung hatten 97,2 Prozent der rund 5400 Piloten für den Arbeitskampf gestimmt. Die Tarifverhandlungen laufen seit rund zwei Jahren ergebnislos. Zum Jahresende 2013 wurden sie zusätzlich kompliziert, weil Lufthansa einseitig ihre Verpflichtungen zu Betriebsrenten und der Übergangsversorgung für Piloten und Flugbegleiter gekündigt hatte. In der Urabstimmung zur Übergangsver-sorgung stimmten sogar 99,1 Prozent der Piloten für einen Arbeitskampf.
Quellen: dpa-AFX , VC