Hessen und Rheinland-Pfalz wollen eine engere Kooperation der Flughäfen Frankfurt und Hahn prüfen. Die Geschäftsfüh-rungen der beiden Airports wurden gebeten, sich zusam-menzusetzen, sagten die Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) und Malu Dreyer (SPD) in Wiesbaden.
Es gehe dabei nicht um einen Wiedereinstieg von Fraport bei dem schwächelnden Hunsrück-Flughafen Hahn, stellte der hessische Regierungschef klar. Hahn brauche ein neues Geschäftsmodell ohne Subventionen und biete sich mit seiner Flexibilität zur Entlastung für Frankfurt an, sagte Dreyer.
Für die Regierungschefs war es das erste offizielle Treffen seit Dreyers Amtsantritt im Januar 2013. Danach habe der hessische Wahlkampf ein Treffen verzögert. Dreyer und Bouffier sprachen zweieinhalb Stunden über die Kooperation der Nachbarländer, die Bouffier zufolge ….“sehr aufeinander angewiesen sind“.
Unter der früheren CDU/FDP-Regierung in Hessen hatte es mehrfach ,rhetorische Ausfälle´ gegen Rheinland-Pfalz gegeben, das im Länderfinanzausgleich (LFA) zu den Nehmern zählt. Bouffier und Dreyer sprachen sich dafür aus, die Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern neu zu ordnen. Wenn dies ernsthaft angegangen werde, mache ihr auch die Verfassungsklage Hessens mit Bayern gegen den LFA keine Sorge, sagte Dreyer.
Einig seien sich die Länder, etwas gegen den Bahnlärm im Mittelrheintal zu tun, sagte sie. „Da gehen wir Hand in Hand.“ Betroffen sind beide Länder auch durch den Lärm vom Frankfurter Flughafen. „Unser Ziel ist klar für alle Seiten: Wir wollen, dass es leiser wird“, sagte Bouffier.
Er dämpfte aber die Hoffnung auf einfache Lösungen in der Kooperation mit Hahn. Eine schlichte Verlagerung von Fracht auf den Hahn funktionieret nicht“. Der ehemalige US-Militärflughafen wird vor allem vom Billigflieger Ryanair und Frachtmaschinen genutzt. Er ist aber defizitär, zudem zieht die EU die Schrauben bei den Subventionen an. Der Hunsrück-Airport gehört zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz, zu 17,5 Prozent Hessen.
Quelle: dpa