Computer sind allgegenwärtig. Im aktuellen Monatsmagazin ,Trend Update´ des Zukunftsinstituts, wird aufgezeigt, wie die smarten Maschinen uns noch näher rücken: Sie werden zu einem Teil unserer Bekleidung. Tragbare Computer – im Sinne des Wortes – werden sich in den nächsten Jahren zum großen Trend entwickeln und einen immensen Markt eröffnen. Fallstricke und Hürden werden ebenso geschildert wie die entscheidende Frage gestellt: Wie nah wollen wir Technik an uns heranlassen?
Welchen Stellenwert Computertechnologie in unserem Alltag bekommen soll, ist eine höchst emotio-nale Frage. Kaum merklich erobert sie schon heute unseren Körper. Ein jeder würde wohl zustimmen und auf die Frage, wie nah wir die Technik tatsächlich an uns heranlassen wollen, antworten: „bis in die Hand, die Hosentasche“. Aber würden wir sie uns auch einpflanzen lassen bis unter die Haut?
Unter dem Konzept des Wearable Computing werden derzeit Computerprodukte aller Art entwickelt, die getragen werden können wie Kleidung und Accessoires. In diese sind elektronische Komponenten eingearbeitet oder sie bestehen aus intelligenten Materialien. Ursprünglich wurden sie häufig für Menschen mit Behinderungen oder die Raumfahrt entwickelt. Heute ist der neue Markt umkämpft und Anbieter wie Google, Apple & Co. bringen marktreife Wearable Devices auf den Markt. Armbänder, Brillen und Smartwatches helfen uns schon heute, unsere Fähigkeiten zu erweitern und verschmelzen uns unmerklich zu einer Menschmaschine.
Kaum jemand traut sich noch ohne Handy aus dem Haus, hat man doch mit diesem die Welt in der Hosentasche. Der digital vernetzte Alltag ist Realität geworden. Dank Google Maps findet man sich spielerisch in der Fremde zurecht und ist per WhatsApp oder Google Hangout jederzeit verfügbar und kann in Echtzeit gemeinsame Momente per Video oder Foto teilen. Der Trend zum Self-Tracking, beziehungsweise die Quantifield Self-Bewegung, kommt aus den USA und hat sich die Selbstopti-mierung durch das Erfassen gesundheitsrelevanter Daten (Kalorien, Schlafdauer) zum Ziel gesetzt. Diese Daten werden via Smartphone oder anderen digitalen Geräten erfasst und in Grafiken und Statistiken festgehalten. Das Messen, Zählen und Wiegen soll dem Individuum helfen, ein besserer (optimierter) Mensch zu werden.
Neben dem Erfassen von Daten bekommen die sogenannten ,Wearables´ zunehmend die Aufgabe, situatives Feedback zu geben. Mittels intelligenter Sensorik ist es möglich, dass Kleidungsstücke, Armbänder und Brillen flexibel auf die Umwelt reagieren. Studenten an der Fraser Universität in Kanada haben beispielsweise ein Abendkleid entwickelt, dass auf Stress reagiert. Sensoren messen den Herzschlag und die Körpertemperatur. Verändern sich diese aufgrund von Stress, stellen sich die Klappen am Kragen des Kleides automatisch zu einem Fächer auf, hinter den sich die Trägerin verstecken kann (www.siat.sfu.ca/core_ideas). Weitere Beispiele sind Armbänder und Laufschuhe, die unsere Körperfunktionen überwachen, sowie ein T-Shirt, das uns bei der Ausführung von Yogaübungen hilft. All diese Produkte werden sich zunehmend in unseren Alltag integrieren. jwm