Niederdruckturbinen für Luftfahrtantriebe sind eine Domäne der MTU Aero Engines Holding AG . Für ihre Innovation der schnell laufenden Niederdruck-turbine für die nächste Generation von leisen, Kraftstoff sparenden und damit emissionsärmeren Flugzeugtriebwerken wurde sie am 9. März in Frankfurt mit dem `Innovationspreis der deutschen Wirtschaft´ ausgezeichnet. Mit Hilfe der Schlüsselkomponente verursachen Triebwerke weniger Lärm und weniger Treibstoff gegenüber herkömmlichen Triebwerksmodellen.
Die Münchner MTU Aero Engines Holding AG hat ein Getriebefan-Triebwerk entwickelt, das einen um 50 Prozent geringeren Geräuschpegel aufweist als herkömmliche Triebwerke, die derzeit heute zum Beispiel im Airbus A320 eingesetzt werden. Außerdem verbraucht das neue Triebwerk 15 Prozent weniger Kraftstoff und stößt 15 Prozent weniger CO2 aus. Die Jury verleiht Deutschlands führendem Triebwerkhersteller dafür den `Innovationspreis der deutschen Wirtschaft´.
Den geräuscharmen Getriebefan PurePower PW1000g hat MTU unter der Führung des US-amerikanischen Luftfahrtunternehmens Pratt & Whitney und in Kooperation mit dem japanischen Konsortium Japanese Aero Engines Corporation entwickelt. Das Neue an dem Getriebefan ist, dass seine Hauptkomponenten – Fan, Niederdruckverdichter und Niederdruckturbine – nicht mehr mit einer Welle verbunden sind, wie es sonst üblich ist. Die Welle bewirkt, dass sich alle Komponenten mit der gleichen Geschwindigkeit drehen. Das ist weder für den Fan noch für die Niederdruckturbine optimal.
Untersetzungsgetriebe war die Lösung
MTU suchte nach einer Möglichkeit, Fan und Turbine voneinander zu entkoppeln. Das Entwicklungsteam erreichte dies mit einem sogenannten Untersetzungsgetriebe, das bewirkt, dass sich der in seinem Durchmesser deutlich größere Fan langsamer dreht und die Turbine schneller arbeitet. Die schnell laufende Niederdruckturbine rotiert deutlich schneller als konventionelle Niederdruckturbinen. Das ist auch der Grund, weshalb sie sehr viel leiser ist: Weil die Frequenz des Lärms so hoch ist, nimmt das menschliche Ohr sie kaum noch wahr. Außerdem hat MTU die Anzahl der Turbinenschaufeln reduziert. Das wiederum spart Gewicht und somit Kraftstoff und Produktionskosten.
Quelle: F.A.Z.- Institut GmbH, Innovationsprojekte
Zu den weiteren Siegern des Innovationspreises der deutschen Wirtschaft zählen die Deutsche Post DHL, ibidi GmbH und Syntellix AG. Die Gala zum 1979 erstmals vergebenen „Ersten Innovationspreis der Welt“ fand im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens mit 650 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik statt. Veranstalter des Innovationspreises ist seit 2012 die F.A.Z. – Institut GmbH, Hauptpartner ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Mitveranstalter der Wirtschaftsclub Rhein Main e.V.