Ein Jahr Pause für EU ETS – aber nicht innerhalb Europas

Am 12.  November hatte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard in Brüssel erklärt, dass sie den Emissionshandel im Luftverkehr für Flüge von und nach Europa (EU ETS) für ein Jahr aussetzen, für innereuropäische Flüge aber beibehalten will.

Die EU war mit ihrem Alleingang auf breiten internationalen Widerstand gestoßen. Mehr als 40 Länder, inklusive China, USA, Indien und Russland lehnten den Emissionshandel als Eingriff in ihre Souveränität ab. Die Verschiebung des EU-Emissionshandels (ETS) greift zu kurz, sagt Klaus Peter-Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Er sieht europäische Airlines und Flughäfen weiter im Wettbewerbsnachteil. „Ein globales Problem braucht eine globale Lösung. Dies erkennt die EU-Kommission teilweise mit dieser Entscheidung an, den Emissionshandel im Luftverkehr nicht gegen die internationale Gemeinschaft durchzusetzen“, erklärte Siegloch. Inkonsequent sei jedoch, dass dies nicht für alle Flüge gelten soll, etwa für Flüge innerhalb Europas. Für diese solle weiter gezahlt werden.

Damit stehen die europäischen Airlines im Wettbewerb schlechter da als ihre internationalen Konkurrenten, die überwiegend außerhalb von Europa fliegen und nicht mehr für ihre Emissionen zahlen müssen. Thomas Kropp, Leiter der Lufthansa-Konzernpolitik dazu:“Wir sind gegen wettbewerbsverzerrende Alleingänge und fordern jetzt erst recht eine wettbewerbsneutrale Ausgestaltung des ETS, wie dies auch in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung zugesichert ist. Ein Aussetzen von ausschließlich Flügen ins EU-Ausland ist nicht zielführend. Hier wären Netzcarrier wie Lufthansa, Air France oder British Airways mit ihren Drehkreuzen und Zubringerflügen innerhalb der EU stark benachteiligt.“
Nun gilt es eine Lösung des Konfliktes im Rahmen der ICAO anzustreben.
Der EU-Kommissionsvorschlag muss noch von den EU-Staaten und dem EU-Parlament beschlossen werden.

Der `Ce-Liner´ – das vollständig elektrische Kurzstrecken-Passagierflugzeug

Mit dem von Bauhaus Luftfahrt auf der diesjährigen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin präsentierten  Flugzeugkonzept `Ce-Liner´, einem vollständig elektrischen Kurzstrecken-Passagierflugzeug, könnten die Emissionsziele der Europäischen Kommission `Flightpath 2050´ nicht nur erreicht, sondern sogar weit übertroffen werden. Flightpath 2050 ist  ein neues langfristiges Konzept  der EU-Kommission, das von einer hochrangigen Forschergruppe für Luftverkehr und Luftfahrt erarbeitet wurde. Darin wird dargelegt, wie und wo die europäischen Forschungsschwerpunkte im Interesse eines klaren Zusatznutzens auf EU-Ebene gesetzt werden sollten, um einerseits das Wachstum in der EU und deren weltweite Wettbewerbsfähigkeit zu wahren und andererseits den am Markt bestehenden Bedarf zu decken und die Herausforderungen im Energie- und Umweltbereich zu bewältigen. Der Bericht wurde von Vertretern der Sektoren Infrastruktur, Luftfahrzeuge, Betrieb, Treibstoffe und Forschung für Kommissar Kallas sowie die für Forschung und Innovation zuständige Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn erstellt. Die hochrangige Gruppe für Luftverkehrs- und Luftfahrtforschung wurde im Dezember 2010 eingesetzt. In ihrem Bericht plädiert sie insbesondere dafür, der europäischen Luftfahrtindustrie zu einer weltweiten Führungsstellung zu verhelfen und die Wettbewerbsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sicherheit der Luftfahrt zu fördern, wobei die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Bürger in den Mittelpunkt der Strategie zu stellen sind.

Der `Ce-Liner`, das Konzeptflugzeug von Bauhaus Luftfahrt, wartet mit zahlreichen innovativen Ideen und Technologien auf, die nach Analyse der Wissenschaftler von  Bauhaus Luftfahrt bis zum definierten Markteintritt zwischen 2035 und 2040 zur Verfügung stehen könnten. Besonderes Augenmerk gilt den vollständig elektrischen Systemen und dem Antrieb. Integriert wird die elektrische Architektur in ein Flugzeugkonzept, das zahlreiche innovative Konstruktionsansätze widerspiegelt, wie den sogenannten `C-Flügel´, der auch die aerodynamische Effizienz stark verbessert. Die generelle Auslegung des Konzepts, wie beispielsweise die Kapazität von 189 Passagieren, wurde nach Marktstudien festgelegt.

http://www.bauhaus-luftfahrt.net/archiv/konzeptstudie-zur-elektromobilitaet-in-der-luftfahrt-201ece-liner201c

Neuer Luxus oder `Stealth Luxury´- unsehbar teuer

 „Stealth Luxury“  ist maskierter Statuskonsum, der wie eine Tarnkappe  funktioniert

Der neue Luxus postmaterieller Eliten sei ein Code, den nur Eingeweihte kennen und nicht sofort sichtbar. Das behaupten die Autoren Holm Friebe und Charlotte Noltenius in der Novemberausgabe  `trend update´, dem Magazin des Zukunftsinstituts von Matthias Horx.

Friebe und Noltenius nennen es „Stealth Luxury“. „Bling und Glamour seien over“. Vorbei sei  öffentlich zur Schau gestellter Luxus, denn er gelte in Zeiten von Eurokrisen und Schuldendesastern als dekadent und obszön. Auch in Deutschland leide nicht jeder unter der Finanzkrise und bange um sein Vermögen. Eine schmale Oberschicht sei völlig unbeschadet und ohne Einbußen durch die vergangenen Jahre gekommen,  konnte ihr Vermögen sogar noch mehren. Von den zehn Billionen Euro Nettovermögen der Deutschen besitzen die obersten zehn Prozent über die Hälfte, etwa 53 Prozent. Das belege der aktuelle Armuts- und Reichtums-bericht der Bundesregierung eindrücklich. Laut DIW-Berechnungen von 2007 besitzt das reichste Promille ein Viertel des Gesamtvermögens der Deutschen. Diese Oberschicht wolle einen elitären Lebensstil unter sich und ihresgleichen kultivieren und in Ruhe gelassen werden. Das Vehikel dazu sei ein Konsumstil, der das Widersprüch-liche verbinde: den Eingeweihten den eigenen Status signalisieren und gleichzeitig unter dem Radar der Mehrheit bleiben. `Stealth Luxury´ ein maskierter Statuskonsum, der wie eine Tarnkappe funktioniere.

Ärtze heiraten keine Krankenschwestern mehr

Seit 1997 unter der Regierung Schröder die Vermögenssteuer abgeschafft wurde, könnten sich Vermögen in Deutschland ungestört vermehren und würden auch fiskalisch nicht mehr erfasst.  Allein durch Vererbung in den kommenden zehn Jahren würden Vermögen von über zwei Billionen Euro dazu  beitragen. Neben dem Faktor Vererbung würde zur `sozialen Entmischung´ zudem ein verändertes Paarungsverhalten beitragen. „Neuer Luxus oder `Stealth Luxury´- unsehbar teuer“ weiterlesen