Am 12. Mai kündigte die Lufthansa Tochter Brussels Airlines an, ihre Flotte um 30 Prozent zu reduzieren und jeden 4. Arbeitsplatz zu streichen. Das kam für Belgiens Regierung überraschend, wie lokale belgische Medien berichten. Denn die Verhandlungen zwischen Staat und Konzern um staatliche Hilfen laufen noch. Am Montagabend soll Lufthansa ein Angebot der Regierung abgelehnt haben. Die Höhe der Hilfen, um die es ging, liegt laut verschiedenen Presseberichten zwischen 290 und 390 Millionen Euro.

Lufthansa Chef trifft belgischen Finanzminister

Die Regierung forderte aber im Gegenzug einen Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie an Brussels Airlines. Auch darüber hinaus wollte sich der belgische Staat Kontrollrechte für die Umstrukturierung der Fluglinie sichern. Lufthansa lehnte das ab. Am Freitag, 15. Mai,  werden sich der belgische Finanzminister Alexander De Croo und Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr in Brüssel treffen, um eine Lösung zu finden. In einem Fernsehinterview sagte der Politiker, auch Lufthansa müsse „Vernunft beweisen“. Der Konzern könne nicht Anstrengungen von den Brussels-Angestellten und der belgischen Regierung verlangen, ohne dafür im Gegenzug selber einige Zusagen zu machen.

Übereinstimmende Lösung in Belgien, Deutschland und Österreich?

Der Finanzminister verwies zudem auf die laufenden Verhandlungen von Lufthansa in Deutschland und ihrer Tochter Austrian Airlines in Österreich. Es müsse in den drei Ländern eine übereinstimmende Lösung gefunden werden, so De Croo. Er sei täglich in Kontakt mit seinen Finanzminister-Kollegen in Deutschland und Österreich.

Lufthansa hat bereits bekannt gegeben, dass es in den Gesprächen mit der deutschen Regierung ebenfalls um einen Anteil von 25 Prozent plus 1 Aktie geht, das ist zumindest eine Variante.

In Österreich sind die Details der Verhandlungen noch nicht offiziell. die österreichische Regierung soll Berichten zufolge einen Anteil am Gesamtkonzern der Lufthansa ins Auge gefassts haben, nicht nur an der Tochter Austrian Airlines.

 Quellen:  news aktuell belga, APA