Esprit, Humor und viel Temperament: Annette Dash in Wiesbaden

Annette Dasch, Sopran Nicola Fritzen, Schauspiel und Gesang Symphonieorchester der Volksoper Wien Hinrich Horstkotte, Szenische Einrichtung Andreas Schüller, Leitung
Annette Dasch und Nicola Fritzen, begleitet vom Symphonieorchester der Volksoper Wien unter der Leitung von Andreas Schüller, am 8. Juli im Kurhaus in Wiesbaden/Foto: RMF Ansgar Klostermann

Einen Operettenabend der besonderen Art boten die Berliner Sopranistin Annette Dash und der Schauspieler Nicola Fritzen, begleitet vom Symphonieorchester der Volksoper Wien, am 8. Juli im Kurhaus in Wiesbaden. Mit viel Esprit, Humor, Temperament, Tänzchen mit dem Dirigenten Andreas Schüller und Einbeziehung des Publikums als Chor, gab es einen sehr kurzweiligen Abend im prunkvollen Friedrich-von-Thiersch-Saal.

Der temperamentvollen Berlinerin war es gelungen, dem Publikum die Goldenen Zwanziger Jahre mit Stücken aus bekannten Operetten wie Franz Léhars ,Das Land des Lächelns´ ,Friederike´, ,Paganini´, ,Giuditta´ ,  Ralph Benatzzkys ,Im weißen Rössl´, Emmerich Kálmáns ,Die Bajadere´, Eduard Künnekes ,Liselott´ und Leo Falls ,Madame Pompadour´im Rahmen des Rheingau Musik Festivals erlebbar zu machen.

Zusammen mit dem Programmheft wurden Liedtexte, so etwa aus  Léhars Operette ,Paganini´ „Liebe, du Himmel auf Erden ewig besteh! Liebe, du Traum aller Träume, niemals vergeh!“ verteilt und das Publikum zum Mitsingen aufgefordert. Dieses folgte der Aufforderung mit Begeisterung. Eine Augenweide auch ihre Roben: in einer Robe aus türkiser Seide sang sie ,Gern wär ich verliebt´ aus der Operette ,Land des Lächelns´, in schwarzem langen Kleid mit funkelnden Pailletten ,Warum hast Du mich wach geküsst? aus Léhars ,Friederike´, im weißen, weichfließenden Georgette-Seidenhosenanzug ,Glücklich am Morgen´ und Leo Falls ,Madame Pompador´ mit Goldhaube sowie anfänglich schwerem Kaftan aus schwarzer Seide, der immer weiteres und leichteres Darunter offenbarte, bis am Ende nur noch ein Hauch aus sehr dünnem Stoff die perfekte Figur der attraktiven Sopranistin zeigte. Das sollte die Frivolität der Goldenene Zwanziger-Jahre symbolisieren.

Keine Zeit des letzten Jahrhunderts war so glanzvoll und bunt wie die „Goldenen Zwanziger“. In Berlin pulsierte das Leben. Aus Amerika schwappte die Jazz-Welle herüber und ließ glamouröse Tanzpaläste, Revue-Theater und Clubs wie Pilze aus dem Boden schießen. Auch die Berliner Operette erlebte einen unaufhörlichen Aufschwung, mit Jazzeinflüssen, Tanzrhythmen und Songtexte voller Ironie und Wortwitz. Diese turbulente Zeit wieder aufleben zu lassen, war das Anliegen von  Annette Dasch beim diesjährigen Rheingau Musik Festival. Sie hat gemeinsam mit ihren Mitstreitern einen ganz speziellen Operetten-Abend zusammengestellt. Brilliant an ihrer Seite :der Schauspieler Nicola Fritzen und das Symphonieorchester der Volksoper Wien, das die schillernden Farben und Stimmungen dieser Ära  transportierte. (jwm)

 

 

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