Hessisches Landesarbeitsgericht stoppt Pilotenstreik bei Lufthansa

Lufthansa Flugzeue am Boden
Foto: Lufthansa

Das Hessische Landesarbeitsgericht hat den Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bei der Lufthansa vorerst gestoppt. Es erließ am 9. September eine einstweilige Verfügung gegen die VC.

Die Kammer sei in diesem Einzelfall der Auffassung, dass es der Vereinigung Cockpit  auch darum gehe, beim Low-Cost-Konzept des Konzerns mehr Mitsprache zu bekommen, begründete der Vorsitzende Richter die Entscheidung. Damit sei der Streik rechtswidrig. „Wir sind vollkommen überrascht“, sagte Markus Wahl, Sprecher der Vereinigung Cockpit. Die Piloten müssten nun zur Arbeit zurückkehren. Der Flugbetrieb wird sich dennoch erst am Donnerstag weitestgehend normalisieren. Für Mittwoch bleibe es dabei, dass 1 000 von 3 000 Kurz- und Mittelstreckenflügen gestrichen würden, teilte Lufthansa mit. Insgesamt seien 140 000 bis 180 000 Passagiere betroffen. Die Pilotengewerkschaft hatte mit wöchentlichen Streiks bis Weihnachten gedroht.

Die Lufthansa begrüßte die Entscheidung des Landesarbeitsgerichts. Die Airline hatte den Antrag eingereicht, nachdem die VC am Dienstag die 13. Streikrunde im seit vielen Monaten schwelenden Tarifkonflikt eingeläutet hatte. In erster Instanz hatte das Arbeits-gericht Frankfurt die Klage der Lufthansa am Dienstag abgewiesen. Auch vor dem Arbeitsgericht Köln war sie mit ihrem Antrag gescheitert.

Offiziell richtet sich der Streik gegen geplante Änderungen bei der Übergangsversorgung. Die Piloten wehren sich jedoch auch gegen einen umfassenden Konzernumbau.

Der Sonderflugplan werde zur Planungssicherheit der Passagiere aufrecht erhalten, teilte Lufthansa am 9. September mit. Ab 10. September soll wieder weitestgehend der normale Flugplan angeboten werden. Darüber hinaus sei man jederzeit bereit, die Verhandlungen  zu allen offenen Tarifverträgen mit der Konzerntarifkommission der VC aufzunehmen. „Unser Ziel ist es nach wie vor gemeinsam mit der VC eine Lösung für alle offenen Tarifverträge durch Verhandlungen zu finden“,  sagte Konzernpersonalvorstand Dr. Bettina Volkens.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert