Lufthansa: Chefwechsel steht kurz bevor

Christoph Franz (links) übergibt am 29. April 2014 das Zepter an Carsten Spohr
Christoph Franz (links) übergibt am 29. April 2014 das Zepter an Carsten Spohr

Mit dem  noch nicht ausge-räumten Piloten-Tarifstreit geht  Lufthansa am Dienstag, den 29. April  in Hamburg in ihre Haupt-versammlung. Im Mittelpunkt wird der Chefwechsel von Christoph Franz hin zu Carsten Spohr stehen. Nach  40 Monaten im Amt verlässt Franz den größten Luftverkehrskonzern Europas.

Er wird  künftig den Schweizer Pharma-Riesen Roche  führen. Vom Nachfolger, dem 47 Jahre alten bisherigen Lufthansa Passage-Chef Spohr, erwarten die Aktionäre schlüssige Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Lufthansa steht. Gefragt sind Ideen, wie man der Herausforderung durch Billigflieger und arabischen Staatsairlines begegnen will, die mit jungen  Flotten und günstigen Kostenstrukturen punkten.

Lufthansa steckt mitten im  von Franz angeschobenen Sparprozess Score, der  in den kommenden Jahren reiche Früchte tragen soll. 2013 blieb von einem 30 Milliarden Euro Umsatz nur ein  Gewinn von 313 Millionen Euro übrig. Gewaltige Investitionen vor allem in die Flotte stehen an. Gleichwohl sollen die Anteilseigner nach der Nullrunde im Vorjahr für 2013 wieder eine Dividende von diesmal 45 Cent pro Anteil erhalten. Die Ausschüttung beträgt damit 207 Millionen Euro. Der zuletzt gestiegene Aktienkurs dürfte zudem für gute Stimmung im Hamburger Congresszentrum sorgen.

Ungelöst ist der Tarifkonflikt mit den Piloten, die vor Ostern für ihre Übergangsversorung drei Tage gestreikt haben. Die Position der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ist stark. Trotz wiederaufgenommener Gespräche zeichnet sich bislang keine Lösung ab, die auch die Kasse des Unternehmens schont. Weitere Themen der Hauptversammlung sind die Ausgliederung des Kundenbindungsprogramms Miles&More in eine eigenständige Gesellschaft und die Wahl eines neuen Mitglieds im 20-köpfigen Aufsichtsrat.

Dem Kontrollgremium gehören bislang nur sechs Frauen an, von denen wiederum mit Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller nur eine die Kapitalseite vertritt. Ihr zur Seite soll nun die Schweizer Managerin Monika Ribar (54) stehen, die das Mandat von BASF-Chef Jürgen Hambrecht übernehmen soll.
Quellen: dpa-AFX

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